Der Geburtstag meiner Freundin führte mich nach Südfrankreich in die Provence. Dort feierten wir bei Brigitte in der Camargue.
Rosa Flamingos
Das Naturschutzgebiet ist eine riesige Schwemmlandebene aus Sand, Schlamm und Kieselsteinen, die von der Rhône ins Mittelmeer geschoben wird. An den salzigen Strandseen im Naturpark Camargue leben u. a. rosa Flamingos.
Rosa Flamingos am Ufer eines flachen Salzsees im NaturparkNaturpark Camargue – am Ufer eines Salzsees
Weiße Pferde und schwarze Stiere
Typisch für die Region ist die Zucht weißer Camargue-Pferde und schwarzer Camargue-Stiere. Es gibt dort wild lebende Pferde-Herden. Die Stiere werden bei unblutigen Stierkämpfen eingesetzt und ihr Fleisch gilt als provenzalische Spezialität.
weißes Camarque Pferd in der Gegend um AstouinSchwarze Camargue-Stiere – Foto von Dr. Bernd Gross im August 2010Felder in der Gegend um AstouinGräser in der Gegend um Astouin
Alleine in Saintes-Marie-de-la-Mer
Nach ein paar Kilometern durch den Naturpark erreicht man die Kleinstadt Saintes- Maries-de-la-Mer am Mittelmeer.
Einsamer Strand in der Nebensaison in Saintes-Maries-de-la-MerEinsame Promenade in der Nebensaison in Saintes-Maries-de-la-MerEinsamer Dorfplatz in der Nebensaison in Saintes-Maries-de-la-MerHundetoilette am Hafen in Saintes-Maries-de-la-Mer
Ein Spaziergang durch Arles
Nördlich von Astouin liegt die alte Römerstadt Arles. Der Maler Vincent van Gogh hat hier ein Jahr lang gelebt und viele seiner Bilder gemalt.
„Blick auf Arles“ im April 1889 – Öl auf Leinwand von Vincent van Gogh
Das Lichterfest in Berlin fand auch in diesem Jahr in den ersten beiden Oktoberwochen statt. Der Verein BERLIN leuchtet e.V. startete seine Illuminationen am 29. September. Eine Woche später begann das 13. Festival of Lights unter dem Motto CREATING TOMORROW. Leider war es meist regnerisch und kalt.
Das Lichterfest in Berlin vom Schiff aus
Meine Freundin und ich haben die Beleuchtung vom Wasser aus betrachtet. Dem Wetter zum Trotz machten wir eine abendliche Tour mit einem Schiff der Reederei Riedel – der FMS Rummelsburg.
Lichterfest in Berlin – Beleuchtung 1 der FMS RummelsburgDie zweite Beleuchtung der FMS RummelsburgDritte Beleuchtung der FMS Rummelsburg
Vor dem Schloss Bellevue
Zum ersten Mal wurde das Schloss Bellevue illuminiert. An drei Abenden projizierten Video-Künstler ihre Ideen zum Thema „Demokratie“ auf die Fassade. Per Online-Voting wurde das Video der Siegerin Tina Zimmermann bestimmt.
Erneut waren die Wächter der Zeit des Lichtkünstlers Manfred Kielenhofer unterwegs.
Schloss Bellevue – Die Wächter der ZeitSchloss Bellevue – Ein Wächter auf einem Motorrad
Rund um den Potsdamer Platz
Am Marlene-Dietrich-Platz war alles hell erleuchtet. Direkt vor dem Spielcasino – kommerziell arrangiert – konnte man beeindruckende Riesenhasen der australischen Künstlerin Amanda Parer bewundern.
Lichterfest in Berlin – Bunny am Marlene-Dietrich-PlatzNoch ein Bunny am Marlene-Dietrich-PlatzDas dritte Bunny am Marlene-Dietrich-Platz
Daneben befand sich die Installation „Monoliths“ von Malte Kebel .
Lichterfest in Berlin – Installation MONOLITHS von Malte Kebbel auf dem Marlene-Dietrich-PlatzEin MONOLITH von Malte Kebbel auf dem Marlene-Dietrich-Platz
Vor dem S-Bahnhof Potsdamer Platz lief man über eine sommerliche Blumenwiese.
Lichterfest in Berlin – Projektion „Sommerliche Blumenwiese“ am Potsdamer Platz
Lichterfest in Berlin – Botschaft von Singapur – Illumination von Tatjana DanilovBotschaft von Singapur – Illumination von Friederike Neumann
An der nächsten Straßenecke wurde das Standbild „70 Jahre Marshall Plan“ auf die amerikanische Botschaft projiziert.
Lichterfest in Berlin – amerikanische Botschaft – „70 Jahre Marshall Plan“
Am Brandenburger Tor
SAMSUNG und Berlin Partner bestrahlten das Brandenburger Tor mit tausenden freundlichen Emojis. Diese sollten ein modernes Deutschland repräsentieren?!
In der City West stellte Amnesty International beleuchtete Wassertanks aus. Die kubische Skulptur „Freiheit“ von Balestra Berlin war in der Türkei inhaftierten Menschenrechtlern gewidmet. Unter anderem der Amnesty-Direktorin İdil Eser, dem Amnesty-Vorstand Taner Kılıç und dem Berliner Aktivisten Peter Steudtner.
Installation Freiheit vor der Gedächtniskirche am Breitenscheidplatz – zum Video auf Youtube
In diesem Jahr sehr kommerziell mit wenig Innovation – und das bei Regen 🙂
Am 24. September 2017 war Bundestagswahl. Deutschlandweit wurde der 19. Bundestag gewählt – also die Politiker, die das Land in den nächsten vier Jahre regieren sollen. Moabit liegt im Wahlkreis 075 Berlin-Mitte – dort wo sich Reichstag und Parlamentsgebäude befinden. Der Wahlkreis 075 wurde in 226 Urnen- und Briefwahlbezirke unterteilt.
Wahlzettel mit Erst- und Zweitstimme
In Deutschland gibt es knapp 300 Wahlkreise mit je etwa 250.000 Menschen. Alle Wahlberechtigten konnten zwei Stimmen abgeben. Mit der Erststimme wählte man seinen Direktkandidaten, der den jeweiligen Wahlkreis im Bundestag vertreten soll. Mit der Zweitstimme entscheidet man, welche Partei mit wie vielen Sitzen in den Bundestag bekommt. So wird am Ende festgelegt, welche Partei regieren darf und wer den Bundeskanzler stellt.
Bundestagswahl in 075 Berlin-Mitte
Im Wahlkreis 075 haben knapp 150000 gewählt – eine Wahlbeteiligung von 73,4%. Direktkandidatin für Mitte mit 23,5 % der Erststimmen wurde die Juristin Dr. Eva Högl von der SPD. Der vollständige Name der gebürtigen Osnabrückerin lautet Dr. Eva Alexandra Ingrid Irmgard Anna Högl geborene Kampmeyer.
Für die Zweitstimmen standen die Regierungsparteien CDU und SPD sowie die Oppositionsparteien GRÜNE und DIE LINKE zur Verfügung. Weiterhin stellten sich FDP, AfD und 19 weitere Parteien zur Wahl. Gewonnen hat in Mitte DIE LINKE mit knappen 21,4 %. Sie wird in der kommenden Wahlperiode mit 69 Politikern im Bundestag vertreten sein.
Verteilung der Zweitstimmen 2017 in Berlin Mitte
Moabiter Bundestagswahl 2017
Dieses Mal deutlich mehr für „DIE LINKE“ und viel weniger „SPD“ als im letzten Jahr bei der Landtagswahl.
Ergebnis der 19. Bundestagswahl 2017 in Moabit
Brüsseler Kiez
Im Brüsseler Kiez rund um Beuth-Hochschule und Virchow-Klinikum im Wedding wurde in der Ernst-Schering-Schule, dem Rathaus Wedding und in der Schiller-Bibliothek gewählt.
428 – 359 Stimmen: DIE LINKE (21,7 %), Eva Högl (25,6%)
427 – 390 Stimmen: DIE LINKE (23,6 %), Eva Högl (27,4%)
426– 586 Stimmen: DIE LINKE (29,5 %), Stephan Rauhut (26,6%)
425– 669 Stimmen: DIE LINKE (26,9 %), Stephan Rauhut (23,5 %)
424– 624 Stimmen: DIE LINKE (22,4 %), Eva Högl (26,8%)
Moabit- West
Westlich der Beusselstraße wurden im Jugendhaus B8 und im Moabiter Stadtschloss wurden knapp 1700 Stimmen abgegeben.
400– 627 Stimmen: DIE LINKE (21,7 %), Eva Högl (23,1 %)
401– 455 Stimmen: GRÜNE (23,9 %), Stephan Rauhut (27,8 %)
402– 611 Stimmen: DIE LINKE (24,8 %), Stephan Rauhut (26,6 %)
Östlich der Beusselstraße in der Gegend zwischen den U-Bahnhöfen Birken – und Turmstrasse wählten die Menschen in sechs Wahllokalen: In der katholischen Schule St. Paulus, der Carl-Bolle-Schule, der Kita in der Emdener Str., im Rathaus Tiergarten am Mathilde-Jacob-Platz, am Grundschulteil der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule und im Wolfgang-Scheunemann-Haus in der Bredowstraße.
403 – 498 Stimmen: DIE LINKE (23,2 %), Stephan Rauhut (25,5 %)
404 – 345 Stimmen: DIE LINKE (28,6 %), Stephan Rauhut (29,9 %)
405 – 396 Stimmen: SPD (21,9 %), Stephan Rauhut (25,5 %)
417 – 532 Stimmen: SPD (21,7 %), Eva Högl (24,6 %)
Stephanskiez
Rund um den Stephanplatz wählten die Menschen in der Hedwig-Dohm-Schule, in der Bruno-Lösche-Bibliothek und am Oberschschulteil der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule.
Die Moabiter Briefwähler aus Zone 14 (14A, 14C und 14D sprachen sich mehrheitlich für die GRÜNEN und Özcan Mutlu aus. In der Gegend um Oldenburger – und Waldstraße (Zone 14B ) lag Eva Högl vorne. Sie gewann ebenfalls in der Gegend rund um die JVA (Zone 14E). Dort wurde DIE LINKE stärkste Partei.
Liegt Slowenien am Meer? Ja! Das Land hat zwischen Italien und Kroatien 47 km Adriaküste. Die größte Küstenstadt ist Koper. Neben mehreren Shopping-Centern gibt es einen goßen Frachthafen – der einzige im Land.
Slowenien – Shopping-Center Planet Tus in Koper
Piran – Altstadt mit Meer von allen Seiten
Wir waren eine Woche im etwa 15 km entfernten Küstenort Piran. Unser Apartment Bella Vista hatte eine tolle Lage direkt am Meer :-).
Slowenien Piran – Badestelle vorm Bella Vista-Apartment
Die Promenade war während der Sommerferien gut besucht. Die in- und ausländische Touristen sonnten sich auf den Steinen, tranken Cocktails und machten Selfies. Abends bestaunten viele den Sonnenuntergang vor dem Leuchtturm und einige bemalten die Mauer in der hinterste Ecke. Das europäische Publikum war gemischt, entspannt und sehr modern. (WLAN war überall verfügbar :-))
Slowenien – Promenade in PiranSlowenien – Piraner Leuchtturm an der Spitze der PromenadeSlowenien – Fisch Graffiti am letzten Ende der Promenade in PiranSlowenien – Graffiti Teufel am letzten Ende der Promenade in PiranSlowenien – Graffiti Boot Totenkopf am letzten Ende der Promenade in Piran
Die kleine Stadt hat eine schöne venezianische Architektur. Das Zentrum der Stadt – der Tartini-Platz – liegt direkt am kleinen Hafen. Giuseppe Tartini war ein italienischer Violinist, der 1692 in Piran geboren wurde. Auf dem Platz spielen viele Kinder mit Rollern, Inlinern und Hoverboards. Für die weniger Aktiven gibt es zahlreiche Cafés. Am Platz befindet sich im roten Venezianerhaus ein Salzladen, indem man Produkte aus den Piraner Salinen kaufen kann.
Slowenien – Der Tartini Platz in PiranSlowenien – Hafen in Piran 1Slowenien – Hafen in Piran 2
Der zweite Stadtplatz ist der Platz des ersten Mai. Neben einem preiswerten Fischrestaurant gibt es einen Friseur, ein paar Läden und einen kleinen Supermarkt.
Slowenien – Platz des 1. Mai in Piran
Die Innenstadt von Piran ist weitgehend autofrei, da keine Autos durch die engen schattigen Gassen passen. Typisch sind kleine Handwagen, Motor-roller und Elektroautos. Wir haben unser Auto im Parkhaus Fornače abgestellt. Von der Bushaltstelle am Parkhaus fährt ein Gratisbus bis zum Tartiniplatz.
Slowenien – Handwagen in einer engen Gasse in PiranSlowenien – Elektroauto und Motorrad am Platz des 1. Mai in PiranSlowenien – Enge Gasse in PiranSlowenien – Noch eine Gasse in PiranSlowenien – Und noch eine Gasse in Piran
In den kleinen Straßen hebe ich lustige slowenische Hinweisschilder entdeckt.
Slowenien – Hinweisschild „Videoüberwachung für Eckenpinkler“ in PiranSlowenien – Hinweisschild „Interventionsweg“ in Piran
Die Gassen in Piran werden schnell steil. Wer die Treppen nach oben steigt kommt zur Domkirche und zur alten Stadtmauer. Von oben hat man eine tolle Aussicht. Nach Einbruch der Dunkelheit werden die historischen Gebäude mystisch angestrahlt.
Slowenien – Treppen in den Gassen von PiranSlowenien – Aufstieg zur Stadtmauer von PiranSlowenien – Blick von oben auf PiranSlowenien -Die alte Stadtmauer von Piran
Portorož – Viele Hotels, ein Casino und ein Yachthafen
Geht man vom Parkaus in die andere Richtung kommt man nach 10 Minuten Fußweg nach Portorož, dem touristischen Bade-Ortsteil von Piran. Dort sind viele Hotelkomplexe und es soll dort auch einen aufgeschütteten Sandstrand geben. Für uns war er zu weit weg. Wir haben uns im nahe gelegenen Schwimmbad „Laguna Bernardin“ vergnügt.
Slowenien – Yachthafen am Grand Hotel Bernardin in PortorozSlowenien – Katzenhostel in PortorozSlownien – Hüpfburg im Schwimmbad Laguna Bernardin in Portoroz
Postojna – Tropfsteinhöhle mit Grottenolmen
Bevor wir wieder auf die österreichische Alpen-Autobahn (seufz :-() mussten, waren wir in den Höhlen von Postojna. Die beeindruckende Sehenswürdigkeit Sloweniens wurde als UNESCO Weltkulturerbe ausgezeichnet. Inmitten der Stalaktiten und Stalagmiten leben in der Höhle Grottenolme, die auch Drachenbabies genannt werden.
Slowenien – in den Höhlen von PostojnaSlowenien – Park vor den Höhlen von Postojna
Sommerferien in Berlin und wir fahren an die polnische Ostsee – diesmal auf die Insel Usedom nach Swinemünde (Świnoujście). Unser Apartment liegt direkt an der Strandpromenade.
Kaffee, Kuchen & mehr am Strand
Swinemünde – Dünen in der Abenddämmerung
Nach einem kurzen Weg über die Dünen sind wir am Meer – direkt an einer Strandbar. Endloser feinsandiger Strand und eine relativ warme Ostsee – quallenfrei 🙂
Swinemuende – Kaffee, Schokolade, Kuchen und Eis am Ostsee-StrandSwinemuende Ostseestarnd – Leeres Glas in der StrandbarSwinemuende – riesiger feinsandiger OstseestrandSwinemünder Strand – Die Sonne geht unterSwinemünde – Sonnenuntergang am Strand
Die Strandpromenade in Swinemünde
Wenn man nicht am Strand ist, flaniert man über die Promenade. Derzeit wird viel neu gebaut. Die schönen alten Villen sind fast alle saniert. Am Ende der Straße haben wir noch ein nicht renoviertes Objekt entdeckt – maroder Charme 🙂
Swinemünde – Bäderarchitektur an der StrandpromenadeSwinemünde – nicht sanierte Villa an der StrandpromenadeSwinemünde – maroder Charme
Neben Cafés und Restaurants gibt es viele Attraktionen. In der ersten Reihe wird ein buntes Unterhaltungsprogamm für jung und alt angeboten. Abends blinken die Rummelbuden und rufen nach polnischen Zlotys.
Swinemünde – Das schiefe Haus von außenSwinemünde – Das schiefe Haus von innenSwinemünde – Blinkendes Auto in einer RummelbudeSwinemünde – Blinkendes lustiges Hau-Drauf-SpielSwinemünde – Blinkendes Bälle-Fang-Spiel
Die meisten Hotels und Restaurants befinden sich in der zweiten Reihe – umgeben von ausgedehnten Waldflächen und Parkanlagen. Autan-Mückensalbe verkauft sich hervorragend :-). Unser Rekord lag bei 24 Mückenstichen auf einem Bein.
Der private Kindergarten „Butterfly“ in SwinemündeNeuer Brunnen am Swinemünder StadtmarktPark in SwinemündeSpringbrunnen in einem Park in Swinemünde
Mit der Bimmelbahn zum Hafen
Eine Bimmelbahn in Swinmünde – der Międzyzdroje Express
Wir sind eine Stunde mit der Bimmelbahn durch Swinemünde gefahren – bis zum Polenmarkt an der deutschen Grenze. Cyrus Tours bietet die Fahrt mehrmals täglich an. Am Hafen an der Swine sind wir ausgestiegen. Der Stadthafen befindet sich am Westufer auf Usedom. Die andere Uferseite – der Stadtteil Warszów – gehört zur Insel Wollin. Einheimische fahren mit einer Personenfähre zur Arbeit in das Industriegebiet. Dort befindet sich u.a. auch der Frachthafen und die Terminals der großen Fähren nach Dänemark und Schweden.
Waffelbude neben einem Frachtschiff am Hafen in SwinemündePier am Hafen in SwinemündeSchild an der Anlegestelle der Fähre am Hafen in SwinemündeSpringbrunnen am Pier am Hafen in SwinemündeDenkmal 1980 am Stadthafen in Swinemünde
Erstmal zu Mc Donalds …
Auf Wunsch eines minderjährigen Reiseteilnehmers sind wir in das kinderfreundliche Schnellrestaurant. Ja, seit 2014 gibt es einen in Swinmünde.
Wechselstube und Zigarettenladen neben McDonald’s in SwinemündeRummelplatz mit Karussell vor McDonald’s in Swinemünde
… und dann zum Shoppen in die Altstadt
Die Swinemünder Altstadt liegt nah am Hafen und wurde während des zweiten Weltkriegs fast vollständig zerbombt. Neben ein paar restaurierten Stadtvillen, gibt es viele Platten – und Neubauten. Seit 2015 gibt es das neue Einkaufszentrum „Corso“ – mit einem H&M.
Der Plac Wolności (Freiheitspaltz) in SwinemündeDeine Bank – Kunstwerk an einem Haus am Freiheitsplatz in SwinemündeHäuserzeile in der Altstadt von SwinemündeKrokodilhaus in der Altstadt von SwinemündeHochhaus in der Altstadt von Swinemünde
Swinemünde – Schöne Bäderarchitektur an der Promenade und riesiger Sandstrand 🙂
Die 67 m hohe Siegessäule wird von den Berlinern Goldelse genannt. Sie steht auf einer Verkehrsinsel mitten im großen Tiergarten.
Wie kommt hoch zur Goldelse?
Die Siegessäule erreicht man unterirdisch, da rund um das Denkmal der große Stern – eine mehrspurige Straße mit viel Verkehr – verläuft. Vier Torhäuser ermöglichen Zugang zum Fußgängertunnel. Vor einem der Häuser befindet sich ein kleiner (lauter) Biergarten – das Cafe Victoria.
Goldelse – Eingang zum unterirdischen Fußgängertunnel
In den Tunneln läuft man an den interaktiven Lichtinstallationen des norwegischen Lichtdesigners Stig Skjelvig vorbei. Seine Lichtdiodenwand „Mnemosyne“ verändert sich durch die Bewegungen der Passanten.
Goldelse – Lichtinstallation im Fußgängertunnel
Steigt man aus dem Tunnel wieder nach oben, erstrahlt die Siegessäule in ihrer ganzen Pracht. Oben auf der Säule steht die Siegesgöttin Victoria -die Goldelse. Sie trägt einen Helm mit Adlerflügeln, hält rechts einen Lorbeerkranz und links ein Feldzeichen mit dem Eisernen Kreuz. Die gut acht Meter hohe und 35 Tonnen schwere Bronzefigur wurde von Friedrich Drake entworfen und von Hermann Gladenbeck gegossen. Sie wurde 1954 von der Bildgießerei Hermann Noack vergoldet.
Berliner Siegessäule . Ausschnitt eines Sockelreliefs
Darüber im Säulenumgang befindet sich ein buntes Mosaik von Anton von Werner.
Berliner Siegessäule – Ausschnitt aus dem Sockelmosaik
Nach dem Bezahlen eines moderaten Eintrittspreises von drei Euro kann der Aufstieg beginnen.
Eintrittskarte Siegessäule
Das enge Treppenhaus besteht aus einer Wendeltreppe mit 285 Stufen. Einen Fahrstuhl gibt es nicht.
Hinweis im Treppenhaus der Goldelse „Keine Schmierereien im Treppenhaus“Siegessäule Berlin – Wendeltreppe mit 285 Stufen
Oben auf der Siegessäule
Oben angekommen gelangt man auf eine schmale runde Plattform und wird mit einer tollen Aussicht belohnt.
Blick von der Berliner Goldelse gen NordenBlick von der Berliner Goldelse gen OstenBlick von der Berliner Goldelse gen SüdenLiebesschloss am Gitter der Aussichtsplattform der Berliner Siegessäule
Historisches
Die Siegessäule wurde in der Zeit von 1864 bis 1873 auf dem heutigen Platz der Republik errichtet.
Der Bau der Berliner Siegessäule am Königsplatz (heute Platz der Republik).
Johann Heinrich Strack – Architekt der SiegessäuleEinweihung der Siegessäule in Berlin am 2. September 1873. Im Vordergrund zu Pferde: Kaiser Wilhelm I. (links) und Otto von Bismarck (rechts)
In den 30er Jahren sollte Berlin sollte zur Reichshauptstadt Germania umgestaltet werden und auf dem Platz sollten größere Bauwerke entstehen. So wurde die Siegessäule 1938/ 1939 nach Plänen von Albert Speer abgebautund einige Meter entfernt an ihrem heutigen Standort wieder aufgebaut und um 7,5 Meter erhöht. 1941 baute Johannes Huntemüller die vier Torhäuser.
Am besten morgens oder abends zur Goldelse hochsteigen. Für Kleinkinder eher ungeeignet.
Die Donau trennt die Doppelstadt in Ulm und Neu-Ulm. Eine Hälfte befindet sich in Baden-Württemberg und die andere in Bayern.
Das Donau-Ufer in Ulm mit Blick auf Neu-Ulm
Unser Hotel liegt im schwäbischen Ulm – direkt an den Schienen des Hauptbahnhofs. Beim Aussteigen ist das B&B gut zu sehen.
B&B Hotel Ulm – Außenansicht im Februar 2014 – Foto auf Tripadvisor , vom Hotel-Management bereitgestelltes Foto
Zimmernummer und Türcode kamen bereits per SMS und nach fünfzehn Minuten Fußweg checken wir problemlos ein. Unser 3-Bett-Eck-Zimmer ist schön und sauber. Durch die bodentiefen Fenster können wir das Ulmer Münster sehen.
Zimmer 311 im BB Hotel in UlmAussicht von Zimmer 311 im BB Hotel Ulm
Wir machen einen kurzen Zimmercheck. Die Betten sind bequem und der Fernseher hat die wichtigsten Sender. Das WLAN ist nicht so toll und es gibt keine Minibar. Im Foyer gibt es einen Snack-Automaten. Abends erkunden wir die Umgebung. Praktischerweiser befindet sich neben dem Hotel eine NORMA-Filiale. Gleich nebenan liegt der Party-Club Frau Berger. Wir essen bei Firat Kebab Fastfood (Döner, ChickenNuggets und Pommes) und spazieren durchs Ulmer Fischerviertel. Anschließend wandern wir am Donauufer entlang zurück zum Hotel.
Fischerviertel Ulm – Blick auf einen Ulmer Spatz in der großen BlauSchöne Terrassen an der großen Blau im Ulmer FischerviertelGrünanlagen am Kobelgraben mit Blick aufs Ulmer MünsterGroße Blau an der Ulmer Stadtmauer
Tag 2: Ins Legoland nach Günzburg
Nach einem gutem Hotel-Frühstück laufen wir zum Hauptbahnhof zum Gleis 28. Der Legoland-Park öffnet um 10:00 Uhr und so nehmen wir um 8:48 Uhr den bayrischen agilis 84249 Richtung Ingolstadt. Knapp 20 Minuten später sind wir in Günzburg.
Bahnhof in Günzburg
Direkt vor dem Günzburger Bahnhof fährt der Lego-Shuttlebus 818 zum Legoland-Park. In der Nebensaison zweimal pro Stunde (Um 10 nach und um 20 vor ) und in der Hauptsaison viermal stündlich. Die Tickets für die Hin- und Rückfahrt von Ulm zum Legoland-Park haben wir online bei der Bahn gebucht (Gesamtpreis € 25 für einen Erwachsenen und zwei Kinder).
Zehn Minuten später stehen wir vor den Eingängen des Legolandes und warten mit vielen anderen Menschen auf die Öffnung. Pünktlich um 10:00 Uhr lässt der Parkdirektor ein Geburtstagskind aus der Menge den Park aufschliessen. Wir ziehen unsere Onlinetickets durch den Scanner, passieren eine kurze Taschenkontrolle und sind im Legoland. Laut Parkplan haben wir zehn Bereiche vor uns.
Eingangsbereich
Das Wetter ist schön und die Fahrgeräte im Park haben heute sogar eine Stunde länger bis 18:00 geöffnet. Gut vorbereitet habe ich meinen Kindern im Voraus einen Expresspass Premium spendiert, damit sie an den Geräten nicht warten müssen. Gleich hinter dem Eingang nehmen wir gegen € 20 Kaution das Expresspass-Gerät in Empfang.
Legoland – Expresspass
Der Park ist für Kinder von 6 – 12 Jahre konzipiert. Um alle Fahrgeräte nutzen zu können sollten die Kinder mindestens 1,20 m groß sein. Da meine Kinder groß genug und noch nicht zu groß waren, hatten sie schnell raus, wie man den Express-Pass bedient und probierten alle Fahrgeräte aus.
Reich der Pharaonen -😕
Als erstes buchen die Kinder die Tempel X-pedition Das Gerät zeigte eine Wartezeit von 1 Minute und brummt sofort. Als wir im Reich der Pharaonen ankommen, können die beiden gleich durch den Expresseingang. Kurz darauf sind sie mit einem „Na ja – Gesicht“ zurück. Eher langweilig.
Land der Ritter – 😍
Legoland Land der Ritter
Jetzt wollen die Kinder Achterbahn fahren und buchen den wilden Feuerdrachen im Land der Ritter. Die Fahrt kommt so gut an, dass sie gleich nochmal fahren. Auch die schnelle Drehung beim Raupenritt wird zweimal genossen – auch rückwärts.
Imagination Zone – 😐
Damit mir nicht langweilig wird, nehmen die Kinder sich kurz Zeit, um mit mir Tret-o-Mobil in der Imagination Zone zu fahren. Das Spiegel- Labyrinth der Polizeistation nebenan ist nicht sehr spektakulär. Ich möchte gerne noch auf den Aussichtsturm, aber da machen sie nicht mehr mit: „Schon wieder 20 Minuten warten – du hast doch keinen Express-Pass“. Schnell checken sie beim Kids PowerTower ein und sind weg. 🙂
Die Angebote in der Lego Akademie und der Nintendo Zone kosten extra. Der große Einstein vor der Tür war uns beeindruckend genug.
Legoland X-treme – Einstein vor der Legoland Akademie
Danach sind wir zusammen ins Atlantis und haben uns schöne Fische angeguckt, die um Legosteine schwimmen. Den schlechten 4D-Kurzfilm in den Lego Studios hätten wir uns sparen können.
Da der NINJAGO The Ride nicht funktioniert, ist die Lego Ninjago Welt eher entäuschend. Die Kinder versuchen sich kurz an der Kletterwand und laufen weiter.
Miniland – 😍
In der Mitte es Parks liegt das Miniland. Originalgetreue Nachbauten im Maßstab 1:20 aus über 25 Millionen LEGO-Steinen – Toll.
Legoland – Venedig im MinilandSchloss Neuschwanstein im Legoland MinilandLegoland – StarWarsecke im MinilandLegoland – StarWars Raumschiff im Miniland
Um 17:00 Uhr haben die beiden fast alle Fahrattraktionen ausprobiert und wir fahren zurück nach Ulm. Für heute haben wir genug Lego 🙂
Das Legoland ist teuer. Der Fahrspaß auf den Fahr-Attraktionen ist kurz. Man sollte einen Picknick-Rucksack packen und im Park keine Legosteine kaufen. Wir haben auch viele weinende Kleinkinder gesehen.
Tag 3: Sightseeing und Shopping
Heute geht es in die Innenstadt. Neben dem Hotel befindet sich der Busbahnhof am Ehinger Tor, wo derzeit eifrig gebaut wird. Dort kaufen wir uns für € 7,20 eine Gruppenkarte, mit der wir den ganzen Tag durch die Stadt fahren können. (Abends nach 21:30 Uhr mussten wir sie einem sehr unfreundlichen Busfahrer vorzeigen.)
Ich will zuerst zum Ulmer Münster auf den höchsten Kirchturm der Welt.
Das Ulmer Münster
Der Münsterturm hat ganzjährig geöffnet. Tickets gibt es direkt am Eingang am Ticketautomaten (Erwachsene € 5, Kinder € 3,50). Gleich hinter dem Drehkreuz beginnt der Aufstieg. Über eine schmale Wendeltreppe steigen wir die 768 Stufen nach oben.
Der Kirchturm des Ulmer Münsters von innen
Oben angekommen ist es ziemlich windig. Stolz genießen wir die tolle Aussicht. Die Alpen sehen wir leider nicht.
Die Aussicht vom Ulmer Münster vom ersten PlateauDie Aussicht vom Ulmer Münster von ganz oben
Wieder unten angekommen bummeln wir durch die Einkaufspassage um das Münster herum. Die Fußgängerzone ist übersichtlich und die klassischen Ketten sind vorhanden. Mein Sohn wurde bei Müller und in der Spielwarenabteilung der Galeria Kaufhof fündig. Meine Tochter bei H&M und NewYorker.
Abends suchen wir uns eine Pizzeria und entdecken dabei das schiefste Haus der Welt – ein Hotel.
Hotel schiefes Haus in Ulm
Tag 4: Wieder nach Berlin
Vom Ulmer Hauptbahnhof fährt der ICE 690 in sechs einhalb Stunden direkt nach Berlin. Rückreiseverkehr – der Zug ist sehr voll. Unser Sitznachbar erklärte uns, das es im nächsten Jahr keine Pfingstferien mehr in Berlin geben wird. Wegen des diesjährigen Berliner Turnerfestes habe man die Turnhallen der Schulen benötigt. Schade 😕 .
P.S. Der korrekte Zungenbrecher lautet:
In Ulm, um Ulm, und um Ulm herum wachsen viele Ulmen
Die Charité ist mit etwa 300 Jahren das älteste Krankenhaus Berlins. Heute zählt die Universitätsklinik mit über 3000 Betten zu den größten Europas.
Blick vom Hauptbahnhof auf den Charité-Campus Mitte
Aderlass und Handwerkschirurgie im 18. Jahrhundert
Die Charité – vom Pesthaus zum Hospital
In Nordeuropa wütete eine Pest-Epidemie und der Friedrich I. baute 1710 außerhalb der Stadt ein Isolierhaus für Erkrankte. Berlin blieb von der Seuche verschont und aus dem Pesthaus wurde ein Armenhaus. Da die Insassen für ihren Lebensunterhalt spinnen mussten, nannten die Berliner es „Spinnhaus vor dem Spandauer Thor“.
Zu der Zeit gründete man die Berliner Akademie der Wissenschaften. Die gelehrten Mediziner glaubten an die Vier-Säfte-Lehre und behandelten innere Krankheiten mit Aderlass und Schwitzkuren. Anatomie unterrichtete man anhand von Wachsmodellen und Klapptafeln. Durch den Bau eines anatomischen Theaters konnten die inneren Organe an Leichen studiert werden.
Anathomisches Theater Berlin – Kupferstich 1729/1730, F.G.Leygebe (Zeichn.), A.B.König (Stech.)Christian Maximilian Spener
Der Physikprofessor und Hofmedicus C. M. Spener führte 1713 die erste öffentliche Sektion durch.
Die blutige Arbeit erledigten Handwerkschirurgen (Wundärzte, Bader und Barbiere). Sie versorgten Knochenbrüche, Wunden und Geschwüre, zogen Zähne und halfen bei Sehschwäche (Starstiche) – alles ohne akademische Ausbildung.
Wer es sich leisten konnte, rief den Arzt zu sich nach Hause. Auf Jahrmärkten wurde günstiger behandelt. Wenn man Pech hatte geriet man an einen Kurpfuscher.
1724 entstand an der Akademie eine medizinische Fachschule (das Collegium medico-chirurgicum), an der erstmals auch angesehene Chirurgen lehrten. Die Mediziner des collegiums regelten die Ausbildung der Handwerkschirugen und verfassten 1725 ein Edikt: Ein preußíscher Chirurg brauchte einen Lehrbrief. Er musste sieben Jahre bei einem Feldscher in der Truppe gedient haben und ein Operationsexamen bestehen.
Der König Wilhelm I. 1732 in Berlin am Leipziger Tor, Ölgemälde von Konstantin J. Franz Cretius
Im Jahr 1727 wandelte man das Spinnhaus in ein Lazarett um. Das dreistöckige Krankenhaus hatte 400 Betten, die überwiegend mit Bettlern und Prostituierten belegt waren. König Friedrich Wilhelm I. nannte das Hospital „Charité“ (Barmherzigkeit).
Die Berliner Charite um 1740, Radierung von Matthias Seutter
Neben einem Operationssaal gab es eine Station für Geburtshilfe und eine für ansteckende Krankheiten. In den oberen Etagen befanden sich die Krankensäle für Männer und Frauen. Im Erdgeschoss lebten die Wärter, die die Pflege übernahmen. Arme und gebrechliche Hospitaliten, später ehemalige Patienten, die ihren Aufenthalt abarbeiteten. Ausgebildetes Pflegepersonal gab es nicht.
Franz Anton Mai
Der Pharmazie-Professor Franz Anton Mai leitete eine Schule für Hebammenwesen in Mannheim. Er war der Erste in Deutschland der ab 1780 Pflege-Kurse anbot.
Der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. brauchte für das preußische Heer gut ausgebildete Wundärzte. Er richtete eine Abteilung für verwundete Soldaten ein und machte die Charité zu einer Ausbildungstätte für Militärmediziner. Die angehenden Armeechirurgen lebten damals auch in der Charité
Johann Theodor Eller
J. Th. Eller - einen angesagten Anatomieprofessor - wurde ärztlicher Leiter der Charité. Gemeinsam mit dem königlichen Regiments-Feldscher Ernst Konrad Holtzendorff übernahmen er die Ausbildung der angehenden Armeeärzte.
Nach der Grundausbildung arbeiten sie an der Charité, wo sie unter der Aufsicht von erfahrenen Ärzten lernen konnten.
Das Charité-Gebäude wurde bald zu klein
1739 übernahm das Königlich-Preußische Armendirektorium die Verwaltung der Charité. Die medizinische Leitung übernahmen der Pastorensohn Samuel Schaarschmidt und späterFriedrich Herrmann Ludewig Muzell. Die Krankensäle der Charité waren ständig überbelegt und die Armendirektion bat den König um eine Vergrößerung. Ein paar Jahrzehnte später beauftragte er den Direktor des Königlichen Baukontors Georg Christian Unger mit dem Erweiterungsbau. Im September 1785 wurde der Grundstein gelegt und nach 15 Jahren Bauzeit wurden am 30. November 1800 zwei neue Flügel, ein Verbindungsgebäude sowie ein neue Kirche eingeweiht. Der Charité-Neubau hatte nun 680 Betten. Aus Geldmangel verzichtete man auf den Einbau von Wasserleitungen und Bädern. 🙁
Heute steht auf den Gelände der ehemalige Pépinière das Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie in der Invalidenstraße in Berlin-Mitte – Foto von Jörg Zägel 2011Das Tieranatomische Theater ist das älteste Lehrgebäude der heutigen Humboldt-Universität.
Zellen, Keime und Hygiene im 19. Jahrhundert
Zwei chirurgische Lehrstühle in Berlin
Die Gründung der ersten Berliner Universität im Jahr 1809 war ein Motor für die naturwissenschaftliche Forschung. Das Collegium medico-chirurgicum wurde durch die medizinische Fakultät der Uni ersetzt. Für die zivilen Medizinstudenten mietete man anfangs Wohnungen in der Nähe der Charité an, in denen sie am Patientenbett übten. Acht Jahre später wandelte man eine ehemalige Farbenfabrik in der Ziegelstraße in die erste Chirurgische Universitätsklinik um.
Ehemalige Erste Chirurgische Universitätsklinik in der Ziegelstraße
Damit gab es zwei chirurgische Lehrstühle in Berlin. Die I. Chirurgische Universitätsklinik in der Ziegelstraße für zivile Medizinstudenten und die II. Chirurgische Universitätsklinik in der Charité für Militärmediziner. Die Ausbildungen verliefen streng getrennt. Vor den Militärärzten sprach man deutsch und vor den zivilen Medizinern Latein.
oben C. W. Hufeland und unten Karl von Graefe
Christoph Wilhelm Hufeland wurde 1810 erster Dekan der Medizinischen Fakultät. Der Begründer der Makrobiotik strebte eine enge Verbindung zwischen Hochschule und Praxis am Krankenbett an. Der Chirurgie-Professor Karl von Graefe wurde 1818 erster Direktor der chirurgischen Klinik in der Ziegelstraße.
Augenheilkunde war Teilgebiet der Chirugie und wurde im 19. Jahrhundert ein eigenständiges medizinischen Fachgebiet.
Albrecht von Graefe übernahm 1866 die augenärztlichen Abteilung an der Charité. Er gründete das Fach Augenheilkunde, das bis dahin zur Chirurgie gehörte.
Viele Ärzte der Charité lehrten auch an der Medizinische Fakultät der Universität. Die Instutionen vermischten sich und es entstanden gemeinsame Unikliniken.
Johann Lukas Schönlein
Johann L. Schönlein kam 1839 an die Charité und durfte als erster Arzt zivile Klinikassistenten einstellen.
Die erste Krankenwartschule an der Charité
Johann N. Rust veranlasste 1832 die Gründung der Königlich Preußischen Krankenwartschule an der Charité. Leiter wurde Carl Emil Gedike. Insgesamt 156 Anwärter bestanden die erste Prüfung, davon waren 70% weiblich.
Johann Friedrich Dieffenbach
J.F. Dieffenbach war einer der ersten deutschen Chirurgen, der seine Patienten mit Äther narkotisierte. Nach seinem Lehrbuch „Anleitung zur Krankenwartung“ wurde in der Krankenwartschule unterrichtet.
Der medizinische Fortschritt erforderte zunehmend qualifiziertes Pflegepersonal. Seit 1850 arbeiteten evangelische Diakonissen in der Charité. Sie wurden an der Krankenpflegeschule von Theodor und Friederike Fliedner in Düsseldorf ausgebildet. Eine Oberin leitete die Station und führte ein strenges Regiment.
Schwestern-Speisezimmer an der Charité um 1900 (Bild: Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité)
Als Otto von Bismarck 1883 die gesetzliche Krankenversicherung für Arbeiter einführte, richteten vielen öffentliche Krankenhäusern eigene konfessionell ungebundene Krankenpflegeschulen ein. Nun gab es neben christlichen auch weltliche Pflegekräfte.
Die Psychiatrie an der Charité
Um 1840 entwicklete sich aus der Abteilung für Geisteskranke in der Charité die psychiatrische Uni-Klinik. Damals erinnerte die Psychatrie eher an ein Gefängnis. Die Patienten wurden angekettert, geschlagen und mit merkwürdigen Methoden behandelt (z. B. mit der Cox’ Schaukel oder der Autenriethschen Maske).
Charite – Ehemalige Psychiatrische KlinikAnton Ludwig Ernst Horn
Der Psychiater Ernst Horn leitete die Irrenanstalt der Charité und verbesserte die Situation der Geisteskranken. 1811 wurde er in einem Kunstfehlerprozess frei gesprochen. Nachfolgend leitetenKarl Georg Neumann und Karl Wilhelm Ideler die Psychatrische Uniklinik.
Wilhelm Griesinger vor der alten Psychatrie – einer der Begründer der modernen Psychiatrie
Wilhelm Griesinger gilt als einer der Begründer der modernen, naturwissenschaftlichen Psychiatrie. Er übernahm 1864 die Klinik und bekam ein Jahr später den ersten Lehrstuhl für Psychiatrie und Neurologie in Deutschland.
Mitte des 19. Jahrhunderts eröffnete das Institut für Pathologie – das Rudolf-Virchow-Haus. Ein paar Jahre später entstand die medizinische Uni-Klinik.
Das Institut für Pathologie der Carite am Campus Mitte Virchowweg 15Medizinische Klinik der Charite am Campus Mitte am Virchowweg 10 – heute Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Onkologie und HämatologieFriedrich Theodor von Frerichs
Friedrich Theodor von Frerichs war der erste Direktor der medizinischen Uni-Klinik. Er forschte über Leber und Nieren. Ehrlich arbeite von 1878 bis 1885 als sein Assistent.
Paul Ehrlich
Paul Ehrlich - der Begründer der Chemotherapie- übernahm 1890 im Auftrag Robert Kochs die Tuberkulosestation am Städtischen Krankenhaus Moabit. Ein Jahr später kam er ans Institut für Infektionskrankheiten.
Ernst von Leyden
Professor Ernst von Leyden leitete die Medizinische Klinik ab 1876. Er gründete 1903 das erste Krebsforschungsinstitut.
Das Kaiserliche Gesundheitsamt in der Klopstockstrasse in Berlin um 1900 – Bundesarchiv, Bild 183-2006-0329-500 / CC-BY-SA 3.0Robert Koch
Robert Koch wurde 1880 an das Kaiserliche Gesundheitsamt berufen und entdeckte dort den Erreger der Tuberkulose. Er lehrte als Professor am Hygiene-Institut und wurde Direktor des Instituts für Infektionskrankheiten.
Emil von Behring
Emil Adolf von Behring war ein Assistent von Robert Koch. Er entwickelte ein Heilmittel gegen Diphtherie und Wundstarrkrampf (Tetanus) und wurde als „Retter der Kinder“ bekannt.
Ernst von Bergmann
Ernst von Bergmann führte die Asepsis bei der Wundbehandlung ein und übernahm 1882 den Lehrstuhl von Langenbecks
Kinderheilkunde an der Charité
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts lag die Kindersterblichkeit bei etwa 30 Prozent. 1894 richtete der Internist Johann Otto Leonhard Heubner an der Charité die Universitätsklinik für Kinderheilkunde ein. Er verbesserte die Säuglingsernährung und forschte unter anderem zu Tuberkulose, Keuchhusten und Scharlach bei Kindern.
Antibiotika, Chemotherapie und Herzschrittmacher im 20. Jahrhundert
Anfang des 20. Jahrhunderts lebten in Berlin fast zwei Mio Menschen. An der Charité gab es keinen Strom und die hygienischen Zustände waren katastrophal. SPD, Krankenkassen und Gewerkschaften riefen zum Boykott des Krankenhauses auf. Auf Initiative des preußischen Kultusministers Friedrich Althoff wurde die Charité von 1897 bis 1914 komplett um- und neugebaut.
Denkmal von Friedrich Althoff auf den Charite-Gelände in Mitte
Pfleger mit preußischem Krankenpflegeexamen
Die Rot-Kreuz-Schwester Agnes Karll gründete 1903 die erste Berufsorganisation für Krankenpflegerinnen in Deutschland. Sie setzte sich für die Rechte der freiberuflichen Pflegerinnen ein und bot den Mitgliedern Versicherungsschutz und Arbeitsplatzvermittlung. 1907 wurde das preußische Krankenpflegeexamen eingeführt. Nun konnte man eine Pflegeausbildung mit staatlicher Anerkennung absolvieren. Zum Wintersemester 1908/09 konnten sich Frauen für ein Medizinstudium in Berlin einschreiben.
August Bier
August Bier wurde Nachfolger von Ernst von Bergmann und leitete die Chirurgische Klinik in der Ziegelstraße bis 1933.
Er und sein Assistent Dr. Hildebrandt entwickelten die Lumbalanästhesie. Sie spritzten sich gegenseitig Kokain in den Rückenmarkkanal.
Versorgung der Soldaten im ersten Weltkrieg
Der erste Weltkrieg stellten die Ärzte der Charité vor neue Aufgaben. Verletzte Soldaten, Durchfallerkrankungen durch schlechtes Wasser, Tuberkulose und Fleckfieber machen sich breit.
Karl Bonhoeffer
Karl Bonhoeffer übernahm die Nachfolge von Theodor Ziehen und leitete ab 1912 die Klinik für Psychiatrie und Neurologie an Charité. Die Traumata der Frontsoldaten wurden mit Anschreien, Starkstrom und Schein-Exekutionen behandelt.
Jacques Joseph
1916 richtete man für die Kampfgas-Verletzungen der Soldaten in der Nasen- und Ohrenklinik der Charité eine Abteilung für Plastische Gesichtschirurgie ein.Der jüdische Arzt Jacques Joseph (Nasenjoseph) übernahm die Leitung.
1918 ging der erste Weltkrieg zu Ende. Die Monarchie wurde gestürzt und die Weimarer Republik ausgerufen. Durch das Groß-Berlin-Gesetz von 1920 wurde Berlin zur größten Industriestadt Europas.
Ferdinand Sauerbruch
1927 wurde die chirurgische Klinik in der Ziegelstraße - derzeit geleitet von Otto Hildebrand - als letzte Klinik in die Charité verlagert. Ein Jahr später übernahm der Lungenspezialist Ferdinand Sauerbruch die Leitung. Auf sein Anraten zog die Klinik in die Schumannstraße um.
1929 erreichte die Weltwirtschaftskrise Berlin und die NSDAP zog in das Stadtparlament ein. 1933 ernennt man Adolf Hitler zum Reichskanzler.
NS Schwesternschaft und T4 im dritten Reich
Die Nationalsozialisten strukturierten die Krankenpflege um. Der Reichsbund der freien Pflegerinnen („Blaue Schwestern“) und die NS-Schwesternschaft („Braune Schwestern“) sollten die kirchlichen Verbände des Deutschen Roten Kreuzes, der Diakonie und der Caritas verdrängen. Dies gelang nicht.
Paul Rostock
Nachfolger von Bier wurde – auf ausdrücklichen Wunsch Adolf Hitlers - Georg Magnus, ein Freund des Chirurgen Fritz König. Der brachte aus Bochum seinen Oberarzt Paul Rostock mit, der 1941 die Leitung der Chirurgie übernahm. Als hochrangiger NS-Arzt wurde er im Nürnberger Ärzteprozess angeklagt und freigesprochen. Max de Crinis leitete ab 1938 die Psychiatrische Klinik der Charité. Dort war er an der Ermordung psychisch kranker Patienten (Aktion T4) beteiligt.
Viele jüdische Ärzte an der Charité gingen ins Exil oder wurden ermordert.
Charité wurde Hauptstadt-Krankenhaus der DDR
Nach Kriegsende begannen die Charité-Mitarbeiter mit den Wiederaufbau der Gebäude und bereits Ende 1945 standen wieder 1550 Krankenbetten zur Verfügung.
Willi Felix
1946 kam Max Madlener - ein Schüler Sauerbruchs - an die Charité. Er wurde zunächst sein Vertreter und 1949 kommissarischer Nachfolger und Direktor der chirurgischen Universitätsklinik. Als ein Jahr später Willi Felix auf den Lehrstuhl berufen wurde, wurde Madlener Chefarzt am Krankenhaus Am Urban. Er betreute Sauerbruch bis zu seinem Tod.
Die Charité lag in Ost-Berlin, direkt an der 1961 gebauten Berliner Mauer. Bis 1989 war sie führendes Hauptstadt-Krankenhaus der DDR, angegliedert an die Humboldt-Universität. In den 70er Jahren baute man ein neues Bettenhaus mit 21 Stockwerken – eines der höchsten Klinikgebäude weltweit.
Das Bettenhochhaus der Charité im Mai 2013 vor der Sanierung, Foto von Rolf HeinrichHelmut Wolff – Porträtfotografie von Mehlauge – eigenes Archiv, CC BY-SA 3.0
Der Psychiater Karl Leonhard leitete ab 1957 die Nervenklinik der Charité. Der Chirurg Hans Joachim Serfling war von 1962 bis 1978 Leiter der chirurgischen Kinik der Charité. Leonhard wurde mit einem Stern der Völkerfreundschaft und Serfling mit einem Vaterländischen Verdienstorden ausgezeichnet. 1978 übernahm Helmut Wolff den Lehrstuhl für Chirugie. 1986 gelang ihm die erste erfolgreiche Herztransplantation an der Charité
Umstrukturierung nach der Wiedervereinigung
Nach der Wiedervereinigung wurde die Berliner Hochschul- und Krankenhauslandschaft komplett umstrukturiert. 1995 wurde das Rudolf-Virchow-Krankenhaus – eine Gartenstadt mit fünfzig freistehenden Gebäuden aus rotem Backstein (Pavillonbauweise)- an die Charité angegliedert.
Seit 2003 heißen die vier Campusse der medizinischen Fakultäten von Humboldt- und Freier Universität „Charité – Universitätsmedizin Berlin“. Die Gebäude werden seit 2005 von der Charité CFM Facility Management GmbH (kurz: CFM) verwaltet.
Neues Lehr- und Forschungszentrum der Medizinischen Fakultät
2008 wurde des Charité Comprehensive Cancer Center (CCCC) zur Versorgung von Krebspatienten gegründet. Derzeit wird es von Ulrich Keilholz geleitet. Das Bettenhochhaus wurde saniert. Es erstrahlt ganz in weiß.
Charité Berlin – Blick auf das neu sanierte Bettenhaus
Vor rund 18.000 Jahren schmolz das Eis der letzten Eiszeit und Berlins erste Siedler kamen ins Berliner Urstromtal. Ein sandig – mooriges Tal mit etwa 100 m hohen Rändern aus Geschiebemergel.
Das Berliner Urstromtal nach der letzten Eiszeit
Während der Steinzeit zogen die Menschen in kleinen Gruppen durch die Wälder und jagten Elche. Auf der nörlichen Barnim-Hochfläche (im heutigen Marzahn) fand man 10000 Jahre alte Werkzeuge. In der Bronzezeit entstanden Fischerdörfer an Havel, Spree und den vielen Seen. Im Verlauf der Eisenzeit bekamen Berlins erste Siedler Rüstungen und Waffen.
Albrecht der Bär beendet die Kriegerischen Zeiten
Semnonenlager am Müggelsee – Gemälde von Carl Blechen (1828)
Vor etwa zweieinhalbtausend Jahren lebten germanische Stämme in der Region – vorwiegend Semnonen. Vermutlich lebten sie mit den Römern, in Freundschaft, da ab und zu römische Kaufleute Waren verkauften. Die Via imperii – eine wichtige Handelstraße – führte hier an einer Stelle über die Spree-Sümpfe. An dieser Furt entstand später Berlin. Als ein paar Hundert Jahre nach Christus wilde Hunnen plündernd vorbei kamen, zogen die meisten Germanen in Richtung Oberrhein und Schwaben weiter. In diesen Kriegszeiten – vor etwa dreizehnnundert Jahren – kamen slawische Völker in das leer werdende Gebiet.
Slawenburg um 900 n. Chr
Die Heveller bauten Burgwälle an der Havel in Brandenburg und Spandau. Der Hauptsitz der Sprewanen war die Köpenicker Schlossinsel an der Spree. Im Winter 928/929 konnte der Sachsen-König Heinrich I. (der Vogler) die Brandenburg erobern und sein Sohn Otto I. (der Große) teilte das Gebiet in die Nordmark und die Mark Lausitz. Von da an kämpften deutsche Adlige über 200 Jahre gegen die Slawen, die sich erbittert gegen die deutsche Herrschaft und die Christianisierung wehrten.
Berlins erste Siedler – Die Region um 1000 n. Chr
Im Sommer 1157 gewann Albrecht der Bär endgültig gegen den Sprewanenfürst Jaxa von Köpenick. Albrecht und seine Nachkommen gründeten weitere Dörfer, in denen Bauern und einfache Landarbeiter (Kossäten) lebten. Die slawischen (Wendischen) Fischer und Zeidler (Honigsammler) blieben in geschlossenen Kietzen unter sich. Als die adligen Ritter den alten Fernhandelsweg von Magdeburg nach Oderberg über die Furt umleiteten, kamen noch mehr Kaufleute in die Region. Das brachte dem dünn besiedelten ländlichen Durchgangsland den Aufschwung.
Cölln und Berlin – zwei kleine Marktorte an der Spree
Immer mehr Handwerker und Kaufleute zogen in die Region, um sich im wilden Osten eine neue Existenz aufzubauen. Sie bauten an beiden Ufern der Spree-Furt Marktorte. Auf der Spreeinsel (Fischerinsel) entstand Cölln und auf der gegenüberliegenden rechten Uferseite Berlin.
Das Zentrum von Cölln war die damalige Petrikirche am jetzigen Petriplatz an der Scharrenstraße.
Die Urenkel von Albrecht dem Bären – die Brüder Johann I. und Otto der Fromme – verliehen beiden Orten im frühen Mittelalter (um 1250 nach Christus) die Stadtrechte.
Berliner Stadtgründung: Die Markgrafenbrüder Johann I. und Otto III. – Denkmal von Max Baumbach in der Zitadelle Spandau – fotografiert von Ulrich Waack
Stadtluft macht frei – Die Städter durften Grund besitzen und ihren Besitz vererben. Dies galt auch für Bauern, die aus den Dörfern in die Stadt zogen. Die Folge war ein Bauboom. Die Bürger bauten den Mühlendamm, an dem die Spree gestaut und Wassermühlen errichtet wurden. Bald enstanden eine zweite Verbindungstraße – die lange Brücke – und ein gemeinsames Rathaus. Mitte des 13. Jahrhunderts hatten die Städte eine gemeinsame Stadtmauer.
Reste der alten Berliner Stadtmauer in der Littenstraße zwischen Klosterkirche und Stralauer Tor
Die Schwesterorte werden Handels- und Residenzstädte
Die Askanier erliessen den Kaufleuten Zölle und erteilten Berlin Münzrecht. So kurbelten den Aufschwung in Berlin und Cölln weiter an. Auf dem Fisch- und dem Molkenmarkt wurde eifrig gehandelt: Tuch aus Flandern, Salz aus Halle, Hering von der Ostsee, Felle aus Russland sowie Holz und Roggen aus den umliegenden Dörfern. Franziskaner – und Dominikanermönche bauten Kirchen und Klöster. Immer mehr Arme und Hilfsbedürftige strömten in die Städte und so wurde am Spandauer Tor das erste Heilig-Geist-Spitalerrichtet.
Nach den Askaniern übernahmen die brandenburgischen Kurfürsten (Hohenzollern) die Macht. Sie bauten sich prunkvolle Schlösser und machten die Städte politisch bedeutend – die Bürger verloren zunehmend ihre Freiheiten.
Grundriß der beiden kurfürstlichen Residenzstädte Berlin und Cölln um 1652 – von Johann Gregor MemhardtAls Friedrich I. 1709 preußischer König wird, fasste er die Städte Berlin und Cölln sowie die umliegenden Orte Friedrichswerder, Dorotheenstadt, Friedrichstadt und Neucölln am Wasser zur einer Hauptstadt zusammen – Berlin.
Mehr über Berlins erste Siedler und die Gründung der Stadt
Das Neue Museum auf der Museumsinsel informiert im Rundgang „Steinzeit – Eisenzeit – Bronzezeit„ über Ausgrabungen und Funde im Berliner Raum.
Das Archäologisches Landesmuseum Brandenburg in Brandenburg an der Havel zeigt die frühe Kulturgeschichte in einer Dauerausstellung.
Astrid Kuckartz schreibt in Ihrem Blog Berlin S 59ausführlich über die frühe Besiedlung.
Beate Schubert von der Arbeitsgemeinschaft zur Wiedergewinnung des historischen Stadtkerns veröffentlicht auf Ihrer Webseite frühe Stadtpläne.
Nördlich des Berliner Hauptbahnhofs ensteht Europacity – ein neues Stadtquartier. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen hat das Bauprojekt „Masterplan Berlin Heidestraße“ auf ihrer Webseite detailliert beschrieben.
Das Gebiet rund um die Heidstraße ist ein ehemaliger Mauerstreifen zwischen Ost- und Westberlin – derzeit ein Gewerbegebiet mit einem Containerbahnhof und Lagerhallen. Auf einem etwa 40 Hektar großen Areal zwischen Nordhafen, Heidestraße und Humboldthafen sollen Wohnungen gebaut und Räume für Büros und Läden entstehen.
Aufschwung und Fall der Heidestraße
Anfang des 18. Jahrhunderts lag das Areal noch ausserhalb der Stadtgrenzen. Das Militär übte hier auf Exerzierplätze und betrieb einige Kasernengebäude. Zu Beginn des 19 Jahrunderts wurden Karl Friedrich Schinkel und Peter Joseph Lenné mit der Erstellung von Humbold – und Nordhafen beaufragt. Durch den folgenden Aufschwung der Eisenbahn entstanden der Hamburger Bahnhof, der Lehrter Bahnhof und die Trasse der Berliner Stadtbahn. Die Heidestraße wurde ein wichtiger Kreuzungs- und Umsteigepunkt in der Stadt. Die angrenzenden Orte Moabit und Wedding verwandelten sich dicht besiedelte Stadtteile. Gegen Ende des zweiten Weltkrieges wurde alles schwer zerstört und der Bau der Berliner Mauer brachte den Rest – das Areal wurde zur unbedeutenden Randlage.
Eine Europacity – viele Baupläne
Im Sommer 2006 begann man mit den ersten Planungen und 2009 wurde vom Senat ein Masterplan beschlossen, der die groben Ziele beschreibt. Die Eigentümer der Grundstücke sind die CA Immo und die Deutsche Bahn AG. Sie managen die Planung und wollen in zehn bis fünfzehn Jahren fertig sein.
B-Plan II-201c (direkt am Hauptbahnhof)
Berlin – Bauprojekt Europacity am Hauptbahnhof
Laut diesem Plan wird der Europaplatz vor dem neuen Hauptbahnhof über die Invalidenstraße erweitert und soll dem Bahnhof ein großstädtisches Flair geben. Eine TRAM-Station ist bereits in Betrieb. Insgesamt sollen drei Hochhäuser entstehen. Das erste, die Deutschlandzentrale des Mineralölkonzerns TOTAL wurde 2012 fertig gestellt – der Tour Total am neuen Europaplatz.
Bauprojekt Europacity – Blick auf den Total-TowerBauprojekt Europacity – Am Hauptbahnhof im Januar 2017
Gleich neben dem erweiterten Europaplatz liegt das Museum für Gegenwart, der Hamburger Bahnhof. Hier entsteht ein Kunst- Campus mit Galerien, Ateliers und neuen Wohngebieten.
B-Plan 1-62a (westliche Heidestraße)
Bauprojekt Europacity – Blick auf die Baustelle von der Fennbrücke aus
Dieser Plan beschreibt die Absichten auf dem ehemaligen Bahnareal. Hier sollen Wohn- und Bürogebäude, öffentliche Straßen, Plätze, Grünflächen und ein Nahversorgungszentrum gebaut werden. An der Lehrter Straße baut die Groth Gruppe Eigentumswohnungen. Wer das nötige Kleingeld (300.000 – 500.000 EUR ) hat, kann sich dort eine Wohnung kaufen. Vor allen 2 bis 3 Zimmer-Wohnungen sind noch zu haben.
Bauprojekt Europacity – Wohnungsbau an der Lehrter Straße
Die Freiraumplanung
Die Parks und Grünflächen der neuen Europa-City sollen später vom Berliner Landschaftsarchitekekturbüro relaisgestaltet werden, die beim Realisierungswettbewerb 2011 den 1. Preis gewonnen haben.
An einem eiskalten verschneiten Winterabend haben meine Freundin und ich uns einen Spaziergang durch den bunt leuchtenden Christmas Garden im Botanischen Garten gegönnt. Der Bus M48 (Richtung Zehlendorf) hält direkt vor dem Eingang „Unter den Eichen“.
Vom 17. November bis zum 08. Januar war der Park abends ab 17:00 Uhr geöffnet. Die Außenanlagen des botanischen Gartens wurden mit über einer Million Lichtpunkten, tausenden Lichterketten und leuchtenden 3D-Figuren illuminiert. Veranstalter des weihnachtliche Events war die Concert Concept Veranstaltungs-GmbH in Berlin. Das Licht-Design und die technische Umsetzung übernahm die Firma Hans Boehlke aus Berlin-Reinickendorf.
Christmas Garden – Eingang zum botanischen Garten – Unter den Eichen
Gleich hinter dem Eingang begann ein etwa anderthalb Kilometer langer Rundgang. Dank gezielter Absperrungen wurde man perfekt geführt und konnte sich nicht verlaufen. 🙂
Christmas Garden – Lageplan
Zuerst wurde man – vorbei an Himmelsleuchten und der Allee der Kirschen – zur Futterkrippe geführt. Direkt vor den Gewächshäusern gab es einige Buden mit typisch weihnachtlichen Leckereien: Glühwein & Kinderpunsch, Tee, Bratwurst und Crepes. Etwas versteckter lag die Eisscholle, eine kleine Eisbahn mit einen Schlittschuhverleih.
Christmas Garden – Himmelsleuchte vor der Allee der KirschenChristmas Garden – Allee der KirschenChristmas Garden – Himmelsleuchten
Wir haben uns mit einem Glühwein an den rustikalen Feuerschalen aufgewärmt und die Aussicht auf den Glühwürmchengarten genossen.
Christmas Garden – Aussicht auf den GlühwürmchengartenChristmas Garden – Leuchtkugel im Glühwürmchengarten
Aufgewärmt und neugierig sind wir weiter durch die Winterwelt und haben uns von den wunderschönen Illuminationen verzaubern lassen.
Christmas Garden – Naturgewalt im LichterglanzChristmas Garden – Graffitis-X-masChristmas Garden – ZauberwaldChristmas Garden – Rudolph und seine FreundeChristmas Garden – Eisrosenteich
Die Idee kommt aus London, wo der königliche Botanische Garten (Royal Botanic Garden in Kew ) schon seit einigen Jahren zur Weihnachtszeit beleuchtet wird.
Fazit: Nicht gerade günstig (€ 19,-) aber es lohnt sich. Den Christmas Garden besser nach Weihnachten und Silvester besuchen. Dann ist es nicht so voll und oft auch nicht regnerisch 🙂
Im Kiezdreieck Wedding, Gesundbrunnen und Mitte befindet sich die Gedenkstätte Berliner Mauer. Sie verläuft über 1,4 km entlang der Bernauer Straße. Eine Straßenseite lag im Ostteil und die andere im Westteil der Stadt. Der Verlauf der Berliner Mauer wurde mit Metallstangen nachgebildet.
Gedenkstätte Berliner Mauer – Metallstangen erinnern an den VerlaufGedenkstätte Berliner Mauer – echte Mauerreste
Das Gedenkstättenareal gliedert sich in vier Bereiche. Wir sind an der U-Bahnstation Bernauer Straße ausgestiegen und bis zum S-Bahnhof Nordbahnhof gelaufen – also rückwärts von D nach A 🙂
Zone D beschreibt den Alltag an der Mauer und Zone C den Bau der Mauer. An den Häuser-Fassaden erzählen Fototafeln die Geschichte vom Errichten der Mauer am 13. August 1961 bis zum Abriss am 9. November 1989.
Gedenkstätte der Berliner Mauer – Fototafeln an den Häuserfassaden
Gedenkstätte der Berliner Mauer – Imposantes Graffiti an einer Hausfassade
Der Bereich A thematisiert die Mauer und den Todesstreifen. Ein Denkmal zur Erinnerung an die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft zeigt Porträts der „Mauertoten“ – erschreckend wie viele es waren.
Gedenkstätte der Berliner Mauer – Gedenkmauer der Opfer
Von der Aussichtsplattform des Treppenhauses des Besucherzentrums kann man sich einen Wachturm im Grenzstreifen ansehen.
Gedenkstätte der Berliner Mauer – Denkmal Wachturm im Grenzgebiet
Abschließend wird im S-Bahnhof Nordbahnhof die Fotoausstellung „Grenz- und Geisterbahnhöfe im geteilten Berlin präsentiert“.
Die Haltestelle „Gedenkstätte Berliner Mauer“ der TRAM-Linie M10 befindet sich direkt vor dem Besucher- und Dokumentationszentrum. Es ist dienstags bis sonntags von 10 – 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Gedenkstätte der Berliner Mauer – Besucherzentrum
Im Gebäude werden auf zwei Etagen interessante historische Fotos und Plakate ausgestellt.
Gedenkstätte der Berliner Mauer – Bild der Fotoausstellung im BesucherzentrumGedenkstätte der Berliner Mauer – Bild der Fotoausstellung im Besucherzentrum
Die Gedenkstätte Berliner Mauer ist bei schönem Wetter ein lohnenwertes Ausflugsziel – sowohl für Touristen als auch für interessierte Berliner.
Jedes Jahr veröffentlicht die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Information zur Anmeldung der Schulanfänger. Mit dem Brief von der zuständigen Grundschule beginnt die Suche. Plötzlich wird einem bewusst, dass es in Berlin über 400 Grundschulen, 100 Gymnasien und 160 Sekundarschulen gibt. Die Auswahl an Berliner Schulen ist riesig.
Die wichtigste Quelle bei der Suche nach einer geeigneten öffentlichen Schule ist das Schulverzeichnis auf der Webseite der Berliner Senatsverwaltung. Es enthält die Schulporträts aller Berliner Schulen. Mit einer Suchfunktion kann man gezielt nach bestimmten Schulen filtern. Neben dem Schulverzeichnis findet man auf der Webseite auch den aktuellen Berliner Schulwegweiser als PDF-Dokument. Er bietet eine vollständige Übersicht über alle Berliner Schulen der zwölf Stadtbezirke.
Berliner Schulwegweiser 2017/2018
Berliner Schulen – Schultypen
Die Grundschulen
Ein Wintermorgen kurz vor acht – Blick auf die Anne-Frank-Grundschule in Mitte
Die Grundschule dauert in Berlin in der Regel sechs Jahre. Meist wird das Kind an einer Schule nahe am Wohnort eingeschult. Die Kinder sollen ihren Schulweg bald alleine meistern und idealerweise mit Freunden aus der Nachbarschaft zusammen gehen. Die Umkreissuche der Berliner Senatsverwaltung hilft weiter – einfach Anschrift und Suchradius eingeben. Alle Schulen in der gewählten Umgebung werden angezeigt. Oft liegen mehrere Grundschulen in der Nähe und haben unterschiedliche Konzepte. Im Herbst findet an allen Grundschulen ein Tag der offenen Tür statt. Man erhält Einblicke in den jeweiligen Schulalltag und kann sich ein Bild von Lehrern, Schülern und dem Hausmeister machen.
Öffungszeiten und Betreuung
An den meisten Grundschulen können die Kinder vor und nach dem Unterricht im Schulhort betreut werden – je nach Bedarf ganztags bis 18:00 Uhr (offene Ganztagsschulen). Hierfür muss beim zuständigen Jugendamt ein einkommensabhängiger Bedarfsbescheid (Hort-Gutschein) beantragt werden. Einige Schulen – z.B. die Berliner Europaschulen für zweisprachig aufwachsende Kinder und viele private Schulen – sind gebundene Ganztagsschulen. Hier müssen alle bis 16 Uhr bleiben.
Die weiterführenden Schulen – Gymnasium oder Intergrierte Sekundarschule (ISS)?
Nach sechs Jahren Grundschule beginnt die Suche nach einer geeigneten weiterführenden Schule. Die Teenager können Ihren Schulweg selbständig mit Rad, Bus oder U-Bahn bewältigen. Der Such-Radius (und somit die Anzahl der möglichen Oberschulen) vergrößert sich enorm.
Im Januar – nach dem 1. Halbjahr der sechsten Klasse – erhalten alle Kinder eine Förderprognose, die aus dem Notendurchschnitt der letzten beiden Zeugnisse berechnet wird. Je nach Durchschnittsnote wird eine Empfehlung für ein Gymnasium oder eine Integrierte Sekundarschule (ISS) ausgesprochen. Von November bis Januar finden Tage der Offenen Tür an den weiterführenden Schulen statt. Am besten auf den Schulwebseiten nachschauen.
Auf allen Berliner Oberschulen kann man alle Schulabschlüsse absolvieren. Nur das Wie und Wann ist unterschiedlich. Auf dem Gymnasium macht man im Idealfall nach der Zwölften Abitur, hat mehr Wochenstunden und sitzt in größeren Klassen zusammen. Das erste Jahr ist auf Probe. Auf der ISS hat man mehr Zeit, kann das Abitur nach der Dreizehnten machen und lernt in kleineren Klassenverbänden.
Früher auf die Oberschule?
Besonders begabte Kinder können (nach erfolgreichem Bestehen eines Tests) schon nach der vierten Klasse auf die Oberschule wechseln. Musikalisch Begabte können ans Musikgymnasium Carl Philipp Emanuel Bach (Mitte) und Französsich Sprechende aufs Französische Gymnasium (Mitte). Desweiteren gibt es auf einigen Gymnasien Schnelllernerklassen – meist mit mathematisch-naturwissenschaftlichem Profil. Die Senatsverwaltung gibt für den Übergang in Jahrgangsstufe 5 jährlich gesonderte Anmeldezeiträume bekannt.
Alternative – Die Gemeinschaftsschulen
Relativ neu sind die Berliner Gemeinschaftsschulen, auf denen die Kinder von der ersten Klasse bis zum Abitur unterrichtet werden. Das System gewinnt zunehmend an Beliebtheit – man spart sich eventuell die Suche nach der Oberschule 🙂
Oder lieber eine Privatschule?
Neben den staatlichen Schulen gibt es auch zahlreiche Privatschulen. Allerdings müssen die Kinder immer bei der zuständigen öffentlichen Schule registriert werden. Dort erhält man einen Termin für die verpflichtende Schuleingangsuntersuchung sowie die An- und Ummeldeformulare für Schule und Hort.
Berliner Schulen – Auswahlkriterien für eine Weiterführende Schule
Neben der Förderprognose gibt es zahlreiche andere Auswahlkriterien. René Meintz hat auf den Internetseiten Sekundarschulen und Gymnasien in Berlin viele Informationen gesammelt. Dort kann man die Schulen nach individuellen Bedürfnissen filtern – u.a. nach Bezirk, nach Schulprofil oder nach Abiquoten. Für mich waren die folgenden Kriterien am wichtigsten:
Welche Fremdsprache ?
Berliner Oberschulen – Fremdsprachen
Die erste Fremdsprache – Pflicht für Alle
Auf allen Oberschulen wird Englisch als erste Fremsprache weiter geführt. Siebzehn Gymnasien und zehn Sekundarschulen bieten statt Englisch Französisch als erste Fremdsprache an.
Die zweite Fremdsprache – Ein Muss Fürs Abitur
Am Gymnasium müssen die Kinder eine zweite Fremdsprache lernen. An den Intergrierten Sekundarschulen (ISS) ist dies nicht Pflicht. Aber Achtung! Will man auf einer ISS Abitur machen, braucht man auch hier eine zweite Fremdsprache. Meist kann Französich oder Spanisch gelernt werden. Latein wird auf allen Gymnasien, aber nur auf neunzehn Sekundarschulen angeboten.
Vorwiegend in den östlichen Bezirken – an vier Gymnasien und fünfzehn Sekundarschulen – kann Russisch als zweite Fremsprache gewählt werden. Die Sprach-Kombination Englisch/ Italienisch kann man auf fünf Gymnasien belegen. Neun Sekundarschulen und das Robert-Koch-Gymnasium (Kreuzberg) bieten Türkisch als zweite Fremdsprache an. Auf dem Gabriele-von-Bülow-Gymnasium (Tegel) kann man polnisch lernen. Das Askanische Gymnasium (Tempelhof) und die Integrierte Sekundarschule Bettina-von-Arnim-Schule (Märkisches Viertel) bieten Chinesisch an.
Die dritte Fremdsprache ist freiwillig
An vielen Oberschulen kann freiwillig eine dritte Fremdsprache gelernt werden, meist Französisch, Latein oder Spanisch. Zehn Gymnasien bieten Italienisch an und neun Alt-Griechisch oder Chinesich. Im Osten haben einige Oberschulen Russisch im Angebot und auf drei Integrierten Sekundarschulen kann man Türkisch lernen. Vier Schulen bieten Japanisch an.
Der Anteil der Schüler mit nichtdeutscher Herkunftssprache(ndH)
Berliner Eltern interessieren sich sehr für den Anteil der Schüler mit nichtdeutscher Herkunftssprache und bevorzugen je nach Herkunft passende Schulen. Große Unterschiede gibt es zwischen Ost – und Westbezirken sowie von den zentralen Stadtbezirken in der Stadtmitte zu den Randbezirken. Hier eine Übersicht des prozentualen ndH-Anteils der Schüler nicht-deutscher Herkunftssprache an Gymnasien und an Sekundarschulen in Berlin.
Berliner Schulen – beliebt oder weniger nachgefragt?
Jedes Jahr im Anmeldungszeitraum häufen sich die Pressemeldungen über die angeblich besten Schulen der Stadt, die Spekulationen über die jährlichen Anmeldezahlen und wieviel Prozent der Schüler nicht auf Ihre Wunschschule kommen. Manchmal wird sogar großer Druck auf die Grundschüler aufgebaut. An einem Tag der offenen Tür riet ein Schuldirektor Kinder mit einem Notendurchschnitt schlechter als 1,5 von einer Anmeldung ab.
Don`t panik! Das sind Ausnahmen. Das Berliner System ist sicher nicht perfekt aber es funktioniert ganz gut. Es gibt derzeit genug Schulplätze und die meisten Schüler kommen an ihre Wunschschule. Im Notfall kann ein Anwalt weiter helfen.
Berliner Schulen – die Ausstattung
Schulhof des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums in Berlin-Pankow
Es gibt zwischen den Schulen sehr große Unterschiede. Schmutzige schlecht funktionierende Sanitäranlagen, undichte Fenster und Löcher im Putz sind in Berlin keine Seltenheit. Gut, wenn die Schule einen engagierten Förderverein hat. Am besten mit spendenfähigen Eltern. Für die Kinder ist die Ausstattung meiner Erfahrung nach meist zweitrangig. Die Prioritäten sind klar: Freunde in der Klasse, nette Lehrer und ein großer Schulhof, auf dem man prima spielen bzw. abhängen kann.
Der Herbst beginnt, die Tage werden kürzer und Berlin leuchtet. Die Stadt kämpft gegen aufkommende Herbstdepressionen und beleuchtet ihre Sehenswürdigkeiten besonders bunt. Wie jedes Jahr im Oktober präsentieren Licht- und Videokünstler aus aller Welt ihre Arbeiten.
Das Festival of Lights (FOL) findet dieses Jahr vom 7. bis zum 16. Oktober 2016 statt. Seit 2005 wird das Spektakel von der Berlinerin Birgit Zander und ihrem Team von der Agentur Zander & Partner organisiert. In den letzten 15 Jahren wurde das FOL zunehmend internationaler. Es gab unter anderem Veranstaltungen in Moskau und New York. Daher gründeten einige ehemalige Mit-Initiatoren den Verein BERLIN leuchtet e.V.. Sie veranstalten seit 2013 ein individuelleres Berliner Lichterfest. Diesmal in den ersten beiden Oktoberwochen vom 30. September bis zum 10. Oktober.
Die Mitglieder und Partner des Vereins und das Partner- & Sponsorennetzwerk des Festival of Lights übernehmen Patenschaften für einzelne künstlerische Installationen oder beleuchten ihre eigenen Gebäude. Mittlerweile lockt das Lichter-Spektakel etwa zwei Millionen Besucher nach Berlin. Kein Wunder, dass die Berlin Tourismus & Kongress GmbH unter der Marke visitBerlin Partner beider Veranstaltungen ist.
Berlin leuchtet – die City Ost
Am Alexanderplatz und unter den Linden drängten sich zahlreiche Besucher um zahlreiche Baustellen. Alles blinkt und leuchtet. Für die Touristen werden unzählige Lichterführungen angeboten. Per Light-Bus oder Light-Boot, mit der Kutsche oder mit dem Lastenfahrrad. Lightwalker führen zu Fuß oder sogar joggend durch die Show.
Festival of Lights 2016 – Lightwalkern
Erstmalig in diesem Jahr war der Berliner Fernsehturm dabei. E.ON. richtete dort den internationalen Wettbewerb “ART & NATURE” aus. Eine Jury wählte aus allen Einsendungen die zehn besten Videokünstler aus, deren Arbeiten auf den Turm projeziert wurden. Wirklich sehenswert 🙂
Die Videos der Finalisten kann man sich auf youtube anschauen.
Festival of Lights 2016 – Berliner Fernsehturm
Vor der blinkenden LED-Fassade des CityQuartier DomAquarée tanzte die Künstlergruppe Vagalume in leuchtenden Kostümen auf blinkenden Hoverboards.
Berlin leuchtet 2016 – Künstlergruppe Vagalume in LED-Lichterkostümen auf blinkenden IO Hawks
Ein paar Meter weiter konnte man Großbild-Diaprojektionen der Berliner Firma Spice Event auf dem Berliner Dom bestaunen , u.a. mit Motiven von Enrico Verworner.
Berlin leuchetet 2016 – Berliner Dom
Um den Bebelplatz waren das Hauptgebäude und die Juristische Fakultät der Humbold-Universität illustriert.
Festival of Lights 2016 – Humbolt-UniversitätFestival of Lights 2016 – Juristische Fakultät der Humbolt-Universität
Die vielen Festivalbesucher buchten über 650000 Übernachtungen. Daher hat das FOL viele Hotel-Partner. Das Hotel de Rome feierte in diesem Jahr 10-jähriges Jubiläum und bestrahlte seine Fassade entsprechend.
Festival of Lights 2016 – Hotel de Rome
Berlin leuchtet – die City West
Im Gegensatz zu den Menschenmassen in der City-Ost konnte ich die Lichtinstallationen am Ernst-Reuter-Platz fast alleine bewundern.
Berlin leuchetet 2016 – Ernst Reuter PlatzBerlin leuchetet 2016 – Ernst Reuter PlatzBerlin leuchetet 2016 – Ernst Reuter PlatzBerlin leuchetet 2016 – Ernst Reuter Platz
Auf dem Breitscheidplatz war alles so bunt wie immer. Die schöne Lasershow am Europa-Center wurde kaum beachtet. Die Gedächtniskirche leuchtete mystisch. In den Fenstern wurden Lichtobjekte von Alfred Wolski inszeniert.
Berlin leuchtet 2016 – Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und Europa-Center
Berlin leuchtet – Brandenburger Tor und Potsdamer Platz
Am Brandenburger Tor konnte ich eine Show der russischen Sandmalerin Aljona Voynova bewundern.
Berlin leuchtet 2016 – Aljona Voynova am Brandenburger Tor
Eine zweite große Video-Installation wurde auf die Fassade der Mall of Berlin projeziert. Eine Künstlergruppe zeigte ein Video zum Thema Berliner Geschichte.
Berlin leuchtet 2016 – Mall of Berlin
Sehenswert auch die Lichtinstallation „Mein Licht ist dein Licht“ des libanesischen Künstlers Alaa Menavi – die leuchtenden Umrisse einer sechsköpfigen Flüchtlings-Familie mitten im Trubel.
Festival of Lights 2016 – Lichtinstallation Alaa Menavi
Ruhiger schwammen die leuchtenden LED-Boote auf dem Pianosee am Marlene-Dietrich-Platz.
Berlin leuchtet 2016 – LED-Boote auf dem Pianosee
Das Paul-Löbe Haus war interessant beleuchtet – vermutlich nicht im Rahmen des Lichterfestes. Es gefiel mir aber auch sehr gut 🙂
Paul Löbe Haus leuchtet 2016
Die schönsten Video-Installationen kann man sich auf dem Youtube-Kanal des Vereins angucken.
Auch die internationalen Firmen PANI Projection and Lighting aus Wien und Niantic Labs aus Amerika waren technisch involviert. Niantic hat für das Handyspiel Ingress Festival-of-Lights-Missionen entwickelt, die bis zum 16.10 verfügbar sind.
Die Firma RE:SORB illustrierte die Mall of Berlin, das Brandenburger Tor und auch die Siegessäule am Großen Stern. Auf der Webseite des Vereins Berlin leuchtet werden die beteiligten Künstler vorgestellt.
Moabit ist ein multikultureller Stadtteil von Berlin-Mitte. Hier leben etwa 75000 Menschen. Moabit ist eine künstliche Insel, umgeben von Spree und diversen Kanälen. Im Norden liegt der Westhafen und im Osten der Nordhafen. Wer hat sich das nur ausgedacht? Im Westen verläuft der Charlottenburger Kanal, der Spree und Westhafen verbindet. Fazit: Es gibt hier viele Brücken :-).
Das Lebensgefühl lässt sich mit dem Spruch „Ich komm‘ aus Opfa du Moabit.“ beschreiben. Lokalpatrioten können sich hier den passenden Einkaufsbeutel bestellen. 🙂
Moabit hat auch schöne Ecken 🙂
Der Sommergarten der St. Johannis Kirchengemeinde
Im Sommer eine kleine Oase zwischen Turmstraße und Alt-Moabit. Selbstbedienung, Fußball auf der Großbildleinwand und ein Platz zum Boulen. Nebenan im kleinen Tiergarten wurde gerade eine riesiger neuer Spielplatz gebaut, so daß auch den Kindern nicht langweilig wird. In den letzten fünf Jahren haben die Organisatoren schon oft gewechselt – Chillig war es immer. Zur Zeit nennt sich der Biergarten Berliner Freiheit und die derzeitigen Betreiber sind engagiert und sehr freundlich.
Liegestuhl im Sommergarten der St. Johannis Kirchengemeinde
Die Cafés und Restaurants in der Birkenstraße
Das Cafe Arema liegt direkt am U-Bahnhof und bietet täglich von 9:00 bis 16:00 Uhr leckeres Frühstück zu moderaten Preisen an. Der gemütlichen Innenraum erinnert an eine spanische Bodega. Im Sommer kann man natürlich auch draußen sitzen. Die schwäbisch geprägten Hauptgerichte und die Wochenkarte sind sehr empfehlenswert.
Um 10:00 Uhr öffnet das Restaurant Lichtblick, das nur ein paar Schritte entfernt liegt. Man kann drinnen und draußen essen. Sonntags gibt es ab 9:00 Uhr Brunch vom Buffet. Mit mehreren Personen besser Plätze reservieren.
Unkonventioneller geht es gegenüber in der Kunstbar Café Tirrée zu. Von 9:00 – 2:00 Uhr morgens kann man hier Kaffee, Chaitee oder selbstgemachte Limonade genießen. Wohnzimmerambiente, Retrodesign und wechselnde Tages-Angebote (meist vegane Kleinigkeiten) . Alles ist selbst gemacht und die Preise sind nicht ganz günstig. Die Betreiber sind hipp, locker und sympathisch .
Traditionelle deutsche Küche gibt es von 12 bis 22 Uhr im Dicken Engel, einem Alt-Berliner Gasthaus mit einer riesigen Gips-Engels-Figur. Für Schnitzelliebhaber ein Muss.
Das asiatische Restaurant Zhou´s Five im ersten Stock des Moa-Bogens bietet ein riesiges All-you-can-Buffet – Essen für jeden Geschmack, vor allem unter der Woche von 12:00 bis 16:30 Uhr besonders günstig.
Etwas weiter entfernt Richtung Perleberger Straße liegt da. Thea & Coffee, wo man von 07:30 – 18:00 Uhr feinsten Kaffee, Tee und Kuchen genießen kann. Einfach entspannt Zeitung lesen und sonst nichts :-).
Moabit verändert sich …
Momentan wird in Moabit viel gebaut. Als ich vor ein paar Jahren herzog, wurde auf dem Gelände der ehemaligen Paech-Brot-Fabrik gerade der MOA-Bogen fertig gestellt. Nun gibt es hier ein großes Hotel, ein Fitnesstudio und ein riesiger Edeka-Supermarkt. Jetzt entsteht ein paar hundert Meter weiter erneut ein Einkaufscenter auf dem Gelände der alten Schultheiss-Brauerei.
Die Turmstraße wurde fahrradfreundlich umgebaut (einspurig mit breitem Radweg) und nun steht noch die Verlängerung der TRAM-Bahn an, die ab 2020 bis zur Turmstraße fahren soll.
Höhepunkt der Bauarbeiten ist der Bau eines neuen Stadtviertels nördlich des Hauptbahnhofs, die Europa-City.
Uferweg am Nordhafen: Blick auf die Baukräne vor dem Hauptbahnhof