Drücke "Enter", um den Text zu überspringen.

Der schiefe Fritz  – erster preußischer König von 1701 bis 1713

Friedrich wurde im Sommer 1657 als dritter Sohn des brandenburgischen Kurfürsten und seiner niederländischen Frau Luise  in Königsberg geboren. Er wuchs östlich von Berlin auf Schloss Altenlandsberg auf. Durch einen Sturz als Baby bekam er eine verkrüppelte Schulter und den Beinamen  „Der Schiefe Fritz“.

Schloss in Altlandsberg im September 2013 - Foto von Marcus Cyron
Schloss in Altlandsberg im September 2013 – Foto von Marcus Cyron

Friedrich wird Thronfolger

Als sein Bruder Karl 1674 starb, wurde er Kurprinz und begleitete seinen Vater auf einigen Feldzügen. Er heiratete im August 1679 seine heimliche Verlobte – die hessische Prinzessin Elisabeth Henriette und zog mit ihr ins Schloss Köpenick.

Das Schloss Köpenick um 1652 - Kupferstich von Matthäus Merian
Das Schloss Köpenick um 1652 – Kupferstich von Matthäus Merian

Im November 1684 – kurz nachdem Elisabeth an Pocken verstorben war – ehelichte er seine zweite Frau Sophie Charlotte. Sie lebten im Schloss Lietzenburg, das später in Schloss Charlottenburg umbenannt wurde. Die beiden gründeten 1696 die Akademie der Künste und vier Jahre später die Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften. Der Philosoph Wilhelm Leibniz, der oft im Schloss Charlottenburg zu Gast war, wurde erster Präsident der Akademie.

Als Sophie Charlotte 1705 starb, heiratete Friedrich zum dritten Mal. Seine Frau Sophie Luise wohnte im neu erbauten Schloss Monbijou.

Die Frauen des ersten preußischen Königs (von links nach rechts): Elisabeth Henriette , Sophie Charlotte, Sophie Dorothea
Die Frauen des ersten preußischen Königs (von links nach rechts): Elisabeth Henriette , Sophie Charlotte und Sophie Dorothea
Schloss Monbijou mit der Sophienkirche im Hintergrund - Gemälde von Dismar Dägen um 1740
Schloss Monbijou mit der Sophienkirche im Hintergrund – Gemälde von Dismar Dägen um 1740

Friedrich wird König in Preußen

Laut Testament sollte Brandenburg-Preußen zwischen Friedrich und seinen vier Halbbrüdern aufgeteilt werden. Mit Hilfe seines Lehrers Eberhard von Danckelman – der die Regierungsgeschäfte führte –  konnte er sich gegen seine Geschwister durchsetzen. Trotz Widerstand seitens hoher Staatsbeamten krönte er sich in Königsberg 1701 selbst zum König in Preußen. Dafür zahlte er zwei Millionen Dukaten an Kaiser Leopold I. und 600.000 Dukaten an den deutschen Klerus.

Krönung von Kurfürst Friedrich I. als König Friedrich I. in Preußen in Königsberg 1701 - Bild eines unbekannten Malers
Krönung von Kurfürst Friedrich I. als König Friedrich I. in Preußen in Königsberg 1701 – Bild eines unbekannten Malers

Anlässlich seiner Krönung baute Hofarchitekt Andreas Schlüter das Berliner Schloss zur königlichen Residenz aus.

Das Berliner Schloss um 1702 - Kupferstich von P. Schenk nach einer Zeichnung von S. Blesendorf
Das Berliner Schloss um 1702 – Kupferstich von P. Schenk nach einer Zeichnung von S. Blesendorf

Aus diese Zeit stammt das Zeughaus, das älteste Gebäude unter den Linden. 1706 wurde – nach langer Bauphase – am Hauptportal das vergoldete Brustbild Friedrichs angebracht. Das Berliner Zeughaus gilt als Zeichen für die Verschwendungssucht des Hofes.

Das Zeughaus im Jahr 1785: - Gemälde von Carl Traugott Fechhelm
Das Zeughaus im Jahr 1785 – Gemälde von Carl Traugott Fechhelm
Redidenzstadt Berlin - Wappen von 1709, aus "Als der Wappenbär geboren wurde" von Heinz Machatscheck, Berlin 1987, ISBN 3-7442-0005-1, S. 49.
Residenzstadt Berlin – Wappen von 1709, aus „Als der Wappenbär geboren wurde“ von Heinz Machatscheck

1709 vereinigte der schiefe Fritz alle Berliner und Cöllner Vorstädte zur Königlichen Haupt-und Residenzstadt Berlin.

Im gleichen Jahr wurde Ostpreußen von einer Pestepidemie heimgesucht und er ließ außerhalb der Stadtmauern die Charité bauen.

Im Februar 1713 starb er nach einem Fieber in seinem Bett.