Die IFA Berlin feierte vom 6. bis zum 10. September 100 Jahre auf dem Messegelände unter dem Berliner Funkturm. Das Gelände (ExpoCenter City) wird von der Messe Berlin betrieben. Es befindet sich in Charlottenburg-Wilmersdorf im Ortsteil Westend und hat eine Größe von knapp 27 Fußballfeldern.
> Ausstellungsgelände am Funkturm
> Ausstellung “100Moments” im Palais
> Aussteller der IFA 2024
> Entstehung der IFA-Messe
Das IFA-Ausstellungsgelände am Funkturm
Das Ausstellungsgelände um den Berliner Funkturm besteht aus 27 Messehallen, dem Palais am Hammarskjöldplatz (Eingang Nord), einem Sommergarten sowie dem CityCube am Messedamm. Die Halle 27 (hub27) befindet sich in der Jafféstraße am Eingang Süd. Die Messe für Unterhaltungs- und Haushaltselektronik wurde in diesem Jahr von dem Geschäftsführer Leif-Erik Lindner der IFA Management GmbH umgesetzt, einem Joint Venture von dem japanischen Car-HiFi-Hersteller Clarion KK und der deutschen Gesellschaft zur Förderung der Unterhaltungselektronik (gfu), die als IFA-Markeninhaber von Sara Warnekev geführt wird.
Die Ausstellung “100 Jahre IFA” im Palais am Funkturm
Die IFA findet seit 1924 statt. Im Palais am Funkturm wurde anlässlich des 100-jährigen Jubiläums die Ausstellung 100Moments präsentiert, die zum IFA Kick-Off im Bikinihaus eröffnet wurde. Neben Plakaten und historischen Elektrogeräten wurden die Kunstwerke von deerBLN (Christian Rothenhagen), AKUT (Falk Lehmann), PISA73, Magdalena Wiegner, rmyr (René Meyer), Sophia Melone, VIDAM, ROB (Robert König) und Stephan van Kuyk gezeigt.
Die Aussteller der IFA 2024
Etwa die Hälfte der Unternehmen kam aus Asien, die meisten aus China. Knapp neun Prozent stammten aus Honkong und und fast sechs Prozent aus der Republik Korea. Einige Aussteller präsentierten Produkte aus den arabischen Emiraten, Japan, Singapur, Israel, Indien, Taiwan, Indonesien und Jordanien. Die andere Hälfte stammte aus europäischen Ländern, die meisten aus Deutschland. Etwa sechs Prozent der Unternehmen waren aus Amerika, Afrika und aus Australien.
IFA2024 | Aussteller Asien
IFA2024 | Aussteller Europa
IFA2024 | Aussteller Amerika, Afrika und Australien
Die meisten Unternehmen, vor allem Samsung, LG und Panasonic, präsentierten Fernseher, Smartphones und Haushaltsgeräte in den vier IFA-Kernbereichen Heim & Unterhaltung (Home & Entertainment), Haushaltsgeräte (Home Appliances), Kommunikation & Konnektivität (Communication & Connectivity) sowie Intelligentes Zuhause (Smart Home).
Etwa 30 Prozent aller Aussteller stellten Produkte in den sechs IFA-Wachstumsbereichen aus, die meisten im Bereich Innovationen (Next). Im Hub27 gab es dazu mehrere Sprecher und einige Roboter. Die Branche Computer & Spiele (Computing & Gaming) installierte in Halle 15 eine Gaming Area und die Produkte für Fitness & digitale Gesundheit (Fitness & Digital Health) wurden in Halle 5 gezeigt. Rund um den Funkturm und im Sommergarten drehte sich alles um Audio sowie Foto-, Video- & Inhaltserstellung (Photo, Video & Content Creation). Am wenigsten wurde im Bereich Mobilität (Mobility) präsentiert.
IFA 2024 | Aussteller nach Bereichen
Entstehung der IFA-Messe
Die Ausstellungshallen am Kaiserdamm im Berliner Ortsteil Westend entstanden nördlich des heutigen Messegeländes, neben dem Berliner S-Bahn-Ring. Im Jahr 1914 errichtete der Verein Deutscher Motorfahrzeugindustrieller eine erste Ausstellungshalle für Autos an der Bretschneiderstraße. Die erste Automobil-Ausstellung (IAA) eröffnete erst nach dem Ersten Weltkrieg im September 1921, zeitgleich mit dem ersten Autorennen auf der AVUS. Drei Jahre später bauten Jean Krämer und Johann Emil Schaudt eine weitere Autohalle auf dem Gelände des heutigen Zentralen Omnibusbahnhofs. Am 29. Oktober 1923 wurde die erste Unterhaltungssendung im Radio ausgestrahlt (Funk-Stunde Berlin) und die Radioindustrie beauftragte den Architekt Heinrich Straumer mit dem Bau des Haus der Funkindustrie (Funkhalle, Halle 4). 1924 richtete die gemeinnützige Berliner Messe- und Ausstellung GmbH dort die erste IFA-Fachmesse aus. Anlässlich der ersten Funkausstellung entwarf Straumer den Funkturm (Langer Lulatsch), der zur dritten Funkausstellung 1926 eingeweiht wurde. 1928 fand eine der ersten Fernsehübertragungen weltweit statt. Ein Jahr später begannen Max H. Berling und Hans Poelzig mit dem Bau des Haus des Rundfunks gegenüber dem Funkturm, das 1931 fertig gestellt wurde. Seit 2003 ist es der Sitz des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB). 1930 eröffnete Albert Einstein die Funkausstellung über die Sender der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft. In den nächsten Jahren wurden das erste Blaupunkt–Autoradio, der Röhren–Volksempfänger und das AEG Tonbandgerät Magnetophon vorgestellt. Im August 1935 brannten das Haus der Funkindustrie und das Funkturmrestaurant aus. Der Funkturm wurde schwer beschädigt. In der Kriegs- und Nachkriegszeit von 1940 bis 1949 fanden keine Funkausstellungen statt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden die erste Funkausstellung 1950 in Düsseldorf statt, wo u.a. erste UKW-Empfangsgeräte vorgestellt wurden. Bis Anfang der 1960er Jahre fanden die Ausstellungen in Düsseldorf und in Frankfurt am Main statt. Im August 1967 eröffnete Willy Brandt auf der Funkausstellung in Berlin das Farbfernsehen nach dem PAL-System. Ab Anfang der 1970er Jahre wurden ausländische Aussteller zugelassen und die Internationale Funkausstellung fand wieder alle zwei Jahre in Berlin statt. Innovationen waren VCR–Videorekorder, drahtlose Fernbedienungen, Video- und Bildschirmtext (BTX), die Compact Disc und Satelliten-Tuner. 1989 startete Postminister Christian Schwarz-Schilling das Digitale Satelliten-Radio (DSR). Bis zum Jahr 2005 wurde u. a. MiniDiscs, Dolby-Surround-Anlagen, Flachbildschirme, DVD-Brenner, digitale Fotoapparate, und Mobiltelefone präsentiert. Ab 2006 kamen die ersten mobilen Navigationsgeräte und ab 2008 wurden Haushalts – und Küchengeräte zugelassen. Auf der 50. Ausstellung 2010 gab es die ersten 3D-Fernseher mit den dazugehörigen Brillen. In den Jahren danach wurden Tablet-PCs, Netflix Streaming, drahtlose Bluetooth-Kopfhörer und Saugroboter vorgestellt. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie wurde 2022 die IFA Management GmbH gegründet und der Name IFA von “Internationale Funkausstellung” in „Innovation For All“ geändert.
mehr dazu:
“100 Jahre IFA” – detailliere Beschreibung alle Funkausstellungen auf der Webseite der gfu
Geschichte des Radios – Webseite des Fördervereins Radio- und Telefon-Museum im Verstärkeramt e.V.