Nördlich des Berliner Hauptbahnhofs ensteht die Europacity – ein neues Stadtquartier in Berlin-Mitte.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen hat das Bauprojekt „Masterplan Berlin Heidestraße“ auf ihrer Webseite detailliert beschrieben. Das Gebiet rund um die Heidestraße ist ein ehemaliger Mauerstreifen zwischen Ost- und Westberlin. Es war lange ein Gewerbegebiet mit einem Containerbahnhof und Lagerhallen. Auf dem etwa 40 Hektar großen Areal zwischen Nordhafen, Heidestraße und Humboldthafen entstehen nun Wohnungen, Büros und Läden.
Historisches
Anfang des 18. Jahrhunderts lag das Areal noch ausserhalb der Stadtgrenzen. Das Militär übte hier auf Exerzierplätzen und betrieb einige Kasernengebäude.
Zu Beginn des 19 Jahrhunderts beauftragte man Karl Friedrich Schinkel und Peter Joseph Lenné mit der Erstellung von Humbold – und Nordhafen. Durch den folgenden Auf-schwung der Eisenbahn entstanden der Hamburger Bahnhof, der Lehrter Bahnhof und die Trasse der Berliner Stadtbahn. Die Heidestraße wurde ein wichtiger Kreuzungs- und Umsteigepunkt in der Stadt. Die angrenzenden Orte Moabit und Wedding verwandelten sich in dicht besiedelte Stadtteile.
Gegen Ende des zweiten Weltkrieges wurde alles schwer zerstört und der Bau der Berliner Mauer brachte den Rest – das Areal wurde zur unbedeutenden Randlage.
Der B-Plan II-201c direkt am Hauptbahnhof
Im Sommer 2006 begann man mit den ersten Planungen () und 2009 wurde vom Senat ein Masterplan beschlossen, der die groben Ziele beschreibt. Eigentümer der Grundstücke sind die CA Immo und die Deutsche Bahn AG. Sie managen die Planung und wollen in zehn bis fünfzehn Jahren fertig sein.
Laut diesem Plan wird der Europaplatz vor dem neuen Hauptbahnhof über die Invalidenstraße erweitert. Eine TRAM-Station ist bereits in Betrieb. Insgesamt entstehen drei Hochhäuser. Die Deutschland-zentrale des Mineralölkonzerns TOTAL wurde 2012 fertig gestellt – der Tour Total am neuen Europaplatz. Rund um das Museum für Gegenwart – der Hamburger Bahnhof – entsteht ein Kunst- Campus mit Galerien, Ateliers und neuen Wohngebieten..
Mittlerweile sind rund um den Hauptbahnhof sind viele neue Gebäude entstanden. Aufällig ist der cube – ein zehngeschossiges Bürogebäude mit nach innen gefalteter Glasfassade auf dem Washingtonplatz.
Der B-Plan 1-62a an der westlichen Heidestraße
Dieser Plan beschreibt die Absichten auf dem ehemaligen Bahnareal. Hier entstehen Wohn- und Bürogebäude, öffentliche Straßen, Plätze, Grünflächen und ein Nahversorgungszentrum. An der Lehrter Straße baut die Groth Gruppe Eigentumswohnungen. Wer das nötige Kleingeld (300.000 – 500.000 EUR ) hat, kann sich dort eine Wohnung kaufen.- die ersten Bewohner sind mittlerweile bereits eingezogen.
Die Freiraumplanung
Die Parks und Grünflächen der neuen Europa-City sollen später vom Berliner Landschaftsarchitekekturbüro relais gestaltet werden, die beim Realisierungswettbewerb 2011 den 1. Preis gewonnen haben.
Die ehemaligen Schrebergärten wurden bereits entmietet und werden leider bald abgerissen.
mehr darüber
Glaskubus und Turm für den Hauptbahnhof, Artikel aus dem Tagesspiegel vom 6.12.2016