Die 67 m hohe Siegessäule wird von den Berlinern Goldelse genannt. Sie steht auf einer Verkehrsinsel mitten im großen Tiergarten.
Wie kommt man hoch zur Goldelse?
Die Siegessäule erreicht man unterirdisch, da rund um das Denkmal der große Stern – eine mehrspurige Straße mit viel Verkehr – verläuft. Vier Torhäuser ermöglichen Zugang zum Fußgängertunnel. Vor einem der Häuser befindet sich ein kleiner (lauter) Biergarten – das Cafe Victoria.

In den Tunneln läuft man an den interaktiven Lichtinstallationen des norwegischen Lichtdesigners Stig Skjelvig vorbei. Seine Lichtdiodenwand „Mnemosyne“ verändert sich durch die Bewegungen der Passanten.

Steigt man aus dem Tunnel wieder nach oben, erstrahlt die Siegessäule in ihrer ganzen Pracht. Oben auf der Säule steht die Siegesgöttin Victoria -die Goldelse. Sie trägt einen Helm mit Adlerflügeln, hält rechts einen Lorbeerkranz und links ein Feldzeichen mit dem Eisernen Kreuz. Die gut acht Meter hohe und 35 Tonnen schwere Bronzefigur wurde von Friedrich Drake entworfen und von Hermann Gladenbeck gegossen. Sie wurde 1954 von der Bildgießerei Hermann Noack vergoldet.

Der Sockel ist mit Reliefen , die die Einigungskriege und den siegreichen Einzug der Truppen in Berlin im Jahr 1871 zeigen. Sie stammen von den Berliner Bildhauern Moritz Schulz, Karl Keil, Alexander Calandrelli und Albert Wolff.

Darüber im Säulenumgang befindet sich ein buntes Mosaik von Anton von Werner.

Nach dem Bezahlen eines moderaten Eintrittspreises von drei Euro kann der Aufstieg beginnen.

Das enge Treppenhaus besteht aus einer Wendeltreppe mit 285 Stufen. Einen Fahrstuhl gibt es nicht.


Oben auf der Siegessäule
Oben angekommen gelangt man auf eine schmale runde Plattform und wird mit einer tollen Aussicht belohnt.




Historisches
Die Siegessäule wurde in der Zeit von 1864 bis 1873 auf dem heutigen Platz der Republik errichtet.

Der Architekt Heinrich Strack entwarf die Säule als Denkmal für den Sieg Preußens in den deutschen Einigungskriege.


In den 30er Jahren sollte Berlin sollte zur Reichshauptstadt Germania umgestaltet werden und auf dem Platz sollten größere Bauwerke entstehen. So wurde die Siegessäule 1938/ 1939 nach Plänen von Albert Speer abgebaut und einige Meter entfernt an ihrem heutigen Standort wieder aufgebaut und um 7,5 Meter erhöht. 1941 baute Johannes Huntemüller die vier Torhäuser.