In den Osterferien besuchen wir die Wartburg, die etwa 400 Meter hoch über der Lutherstadt Eisenach thront. Die thüringische Mittelstadt an der Hörsel befindet sich am nördlichen Rand des Thüringer Waldes. Wir wohnten in den Suites Mitte – einem netten inhabergeführten Apartmenthaus, das zentral in der Eisenacher Altstadt liegt.
Eisenach – Bach, Luther und ein wenig Leerstand
Früher waren viele bekannte Perönlichkeiten in Eisenach. Eines der ältesten Häuser der Wartburgstadt ist das Lutherhaus. Martin Luther lernte in Eisenach Latein, bevor er sich 1501 zum Studium an der Universität Erfurt einschrieb.. Der berühmte Komponist Johann Sebastian Bach wurde 1685 in Eisenach geboren und verbrachte dort seine frühe Kindheit. Heute schrumpft die Einwohnerzahl Eisenachs, was man an manchen Ecken deutlich erkennt.
Auf zur Wartburg
Am nächsten Vormittag wanderten wir zwei Kilometer hoch zur Wartburg. Seit 1999 gehört die Burg zum UNESCO–Weltkulturerbe.Direkt am Anfang des Weges liegt die Fritz Reuter-Villa – ein Museum, im dem man sich die letzten Wohnräume des Dichters Fritz Reuter sowie die Richard-Wagner-Sammlung von Nikolaus Oesterlein ansehen kann. Anschließend führte uns der Weg durch einen idyllischen Wald – vorbei am Elisabethbrunnen – bis zur Eselstation. Endlich eine Pause :-).
Viele Wege führen zur Burg.. Direkt an der Eselstation ist die Bushaltstelle des Wartburg-Shuttle-Bus. Die letzten 500 Meter Anstieg müssen zu Fuß zurückgelegt werden. Wir führten die Kinder auf den netten Eseln nach oben.
Die Wartburg ist fast 1000 Jahre alt
Die Burg wurde um 1067 von Ludwig dem Springer aus dem Adelsgeschlecht der Ludowinger. gegründet. Der Sage nach verkündete er: „Wart! Berg, du sollst mir eine Burg werden!“ Da ihm aber der Berg nicht gehörte streute er Erde aus seinem Herrschaftsgebiet dort aus. Anschließend schwörten seine Ritter, dass ihre Schwerter vollends in Ludwigs Erde steckten.
Mitte des 19.Jahrhunderts begann der Wiederaufbau der Burg durch den Architekten Hugo von Ritgen.
Der Außenbereich der Burg
Der Außenbereichs der Burganlage bietet einen tollen Ausblick und ist frei zugänglich. Man kann die Fachwerkhäuser im Innenhof, die alten Festungsmauern und sogar ein Bad bestaunen. Vor der Burgschänke steht sogar eine alte Kanone. Wer zum Südturm hochsteigen möchte zahlt an einem Drehtor mit Münzeinwurf 50 Cent.
Der Innenbereich der Burg
Im Rahmen einer etwa einstündigen Führung kann man das Hauptgebäude der Wartburg besichtigten und sich über die Geschichte der Burg informieren.
Die Elisabethkemenate – die Gemächer der heiligen Elisabeth
Vor etwa 800 Jahren heirate die 14 jährige ungarische Prinzessin Elisabeth den damaligen Burgherrn Ludwig von Thüringen. Das Ehepaar gründete gemeinsam ein Hospital in Gotha und Elisabeth kümmerte sich ihr Leben lang um Bedürftige und Kranke.Sie starb mit 24 Jahren und wurde an Pfingsten 1235 durch Papst Gregors IX heilig gesprochen,
Die Lutherstube – hier übersetzte er die Bibel ins Deutsche.
Martin Luther lebte ein knappes Jahr als „Junker Jörg“ auf der Wartburg – im Quartier für adlige Gefangene. Hier übersetzte er 1521 das Neue Testament vom Griechischen ins Deutsche.
Der Kammersaal der Burg – hier stritten die Sänger
Der Sängerkrieg auf der Wartburg ist eine Sammlung mittelhochdeutscher Gedichte des 13. Jahrhunderts. Die Dichter sollen sich am Hof des Landgrafen Hermann I. zum Dichterwettstreit auf der Wartburg getroffen haben. Mit dabei waren vermutlich u.a. Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, Reinmar von Zweter und Heinrich von Ofterdingen.