In der Sommerferien waren wir im Juli eine Woche am Gardasee, dem größten See Italiens. Unser Hotel lag direkt an der Seepromenade in Limone sul Garda in der Lombardei.
Der Gardasee ist 370 km² groß und bis zu 350 m tief. Der nördliche Teil liegt am Fuße der Alpen in der Provinz Trentino (Südtirol). Das Westufer gehört zur Lombardei und das Ostufer zu Venetien.
Der südliche Teil befindet sich in der norditalienischen Tiefebene. Dort liegen bekannte Weinanbaugebiete wie beispielsweis Bardolino und Valpolicella
Von Norden nach Süden werden die Berge kleiner, das Wasser wärmer und die Orte größer. Desenzano am südwestlichen Ufer ist mit knapp 30000 Einwohnern die größte Stadt am See.
Auf dem See verkehren viele Fähren und in den meisten Orten gibt es mindestens einen Fährhafen. Die Personenfähren fahren mehrmals täglich und eine einfache Fahrt kostet je nach Strecke 3 bis 15 Euro. Eine Fahrt von Riva del Garda im Norden nach Peschiera im Süden dauert knapp drei Stunden.
Limone sul Garda am nordwestlichen Seeufer (Lombardei)
Das ehemalige Fischerdorf liegt idyllisch an einem Berghang, eingebettet in Oliven- und Zitronenhaine. In dem kleinen Touristenort leben etwa 1100 Menschen Für die vielen Besucher gibt es zahlreiche Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze.
Die Zitrone ist das Wahrzeichen von Limone. Überall in den verwinkelten Gassen des autofreien Zentrums kann man Zitronenbäumchen, Zitronen-Souvenirs und Limoncello kaufen. Sogar auf den Keramik-Fliesen der Straßenschilder sind Zitronen.
Viele Besucher kommen zum Wandern, Klettern und Fahrrad fahren. Die Wege sind recht steil, verlaufen teilweise durch enge Tunnel und neben der verkehrsreichen Hauptstraße. Als ungeübte Flachland-Radfahrer waren wir dankbar, dass die nette Dame in der Fahrradvermietung uns von einer Radtour abgeraten hat. 🙂
Für Badenixen und Sandstrandfreunde ist der Norden nicht so gut geeignet. Das Wasser ist sehr kalt und die Kieselsteine am Strand sind spitz. Am südlichen Gardasee soll es an einem Campingplatz in Lazise den einzigen „goldenen“ Sandstrand (Spiaggia d’Oro) geben.
Riva del Garda an der Nord-Spitze des Sees (Trentino)
Riva del Garda ist mit knapp 18000 Menschen die zweitgrößte Stadt am Gardasee Von Limone erreicht man die Innenstadt mit der Fähre in 25 Minuten. Auf dem See waren Surfer aller Altersklassen unterwegs. In Riva und in der Nachbargemeinde Nago-Torbole gibt es viele Surfschulen.
Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen direkt in der Altstadt an der Piazza Tre Novembre. Das Wahrzeichen der Kurstadt ist ein 34 Meter hoher Turm, der Torre Apponale.
Der Varone Wasserfall liegt in der Gemeinde Tenno, etwa 3 km von Riva entfernt. Mit dem Bus fährt man etwa 20 Minuten den Berg hoch zu dem kleinen Park, in dem sich der Wasserfall befindet. Die Bushaltestelle befindet sich etwas außerhalb der Altstadt.
Malcesine am Ostufer des Sees (Venetien)
Am Fuße des Bergrückens Monte Baldo in der Provinz Venetien liegt Malcesine – eine kleine Stadt mit gut 3500 Einwohnern. Von Limone aus erreichten wir nach 20 Minuten den Hafen im Ortskern. Die Fähre fuhr direkt am Felsvorsprung mit der alten Burg vorbei.
Auf einem Hügel hinter dem kleinen Hafen fährt eine Seilbahn (Funivia Malcesine) hoch zum 1760 Meter hohen Tratto Spino. Direkt neben dem Hafen liegt der Kapitänspalast (Palazzo dei Capitani). Erdgeschoss und Garten des Palazzos sind frei zugänglich und ein beliebtes Fotomotiv. Rund um den Hafen gibt es viele kleine Läden und Restaurants in den engen mittelalterlichen Gassen.