Mitte ist der erste von zwölf Berliner Verwaltungsbezirken. In den zugehörigen Ortsteilen Mitte, Moabit, Hansaviertel, Tiergarten, Wedding und Gesundbrunnen leben etwa 360000 Menschen
Am 24. September 2017 war Bundestagswahl. Deutschlandweit wurde der 19. Bundestag gewählt – also die Politiker, die das Land in den nächsten vier Jahre regieren sollen. Moabit liegt im Wahlkreis 075 Berlin-Mitte – dort wo sich Reichstag und Parlamentsgebäude befinden. Der Wahlkreis 075 wurde in 226 Urnen- und Briefwahlbezirke unterteilt.
Wahlzettel mit Erst- und Zweitstimme
In Deutschland gibt es knapp 300 Wahlkreise mit je etwa 250.000 Menschen. Alle Wahlberechtigten konnten zwei Stimmen abgeben. Mit der Erststimme wählte man seinen Direktkandidaten, der den jeweiligen Wahlkreis im Bundestag vertreten soll. Mit der Zweitstimme entscheidet man, welche Partei mit wie vielen Sitzen in den Bundestag bekommt. So wird am Ende festgelegt, welche Partei regieren darf und wer den Bundeskanzler stellt.
Bundestagswahl in 075 Berlin-Mitte
Im Wahlkreis 075 haben knapp 150000 gewählt – eine Wahlbeteiligung von 73,4%. Direktkandidatin für Mitte mit 23,5 % der Erststimmen wurde die Juristin Dr. Eva Högl von der SPD. Der vollständige Name der gebürtigen Osnabrückerin lautet Dr. Eva Alexandra Ingrid Irmgard Anna Högl geborene Kampmeyer.
Für die Zweitstimmen standen die Regierungsparteien CDU und SPD sowie die Oppositionsparteien GRÜNE und DIE LINKE zur Verfügung. Weiterhin stellten sich FDP, AfD und 19 weitere Parteien zur Wahl. Gewonnen hat in Mitte DIE LINKE mit knappen 21,4 %. Sie wird in der kommenden Wahlperiode mit 69 Politikern im Bundestag vertreten sein.
Verteilung der Zweitstimmen 2017 in Berlin Mitte
Moabiter Bundestagswahl 2017
Dieses Mal deutlich mehr für „DIE LINKE“ und viel weniger „SPD“ als im letzten Jahr bei der Landtagswahl.
Ergebnis der 19. Bundestagswahl 2017 in Moabit
Brüsseler Kiez
Im Brüsseler Kiez rund um Beuth-Hochschule und Virchow-Klinikum im Wedding wurde in der Ernst-Schering-Schule, dem Rathaus Wedding und in der Schiller-Bibliothek gewählt.
428 – 359 Stimmen: DIE LINKE (21,7 %), Eva Högl (25,6%)
427 – 390 Stimmen: DIE LINKE (23,6 %), Eva Högl (27,4%)
426– 586 Stimmen: DIE LINKE (29,5 %), Stephan Rauhut (26,6%)
425– 669 Stimmen: DIE LINKE (26,9 %), Stephan Rauhut (23,5 %)
424– 624 Stimmen: DIE LINKE (22,4 %), Eva Högl (26,8%)
Moabit- West
Westlich der Beusselstraße wurden im Jugendhaus B8 und im Moabiter Stadtschloss wurden knapp 1700 Stimmen abgegeben.
400– 627 Stimmen: DIE LINKE (21,7 %), Eva Högl (23,1 %)
401– 455 Stimmen: GRÜNE (23,9 %), Stephan Rauhut (27,8 %)
402– 611 Stimmen: DIE LINKE (24,8 %), Stephan Rauhut (26,6 %)
Östlich der Beusselstraße in der Gegend zwischen den U-Bahnhöfen Birken – und Turmstrasse wählten die Menschen in sechs Wahllokalen: In der katholischen Schule St. Paulus, der Carl-Bolle-Schule, der Kita in der Emdener Str., im Rathaus Tiergarten am Mathilde-Jacob-Platz, am Grundschulteil der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule und im Wolfgang-Scheunemann-Haus in der Bredowstraße.
403 – 498 Stimmen: DIE LINKE (23,2 %), Stephan Rauhut (25,5 %)
404 – 345 Stimmen: DIE LINKE (28,6 %), Stephan Rauhut (29,9 %)
405 – 396 Stimmen: SPD (21,9 %), Stephan Rauhut (25,5 %)
417 – 532 Stimmen: SPD (21,7 %), Eva Högl (24,6 %)
Stephanskiez
Rund um den Stephanplatz wählten die Menschen in der Hedwig-Dohm-Schule, in der Bruno-Lösche-Bibliothek und am Oberschschulteil der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule.
Die Moabiter Briefwähler aus Zone 14 (14A, 14C und 14D sprachen sich mehrheitlich für die GRÜNEN und Özcan Mutlu aus. In der Gegend um Oldenburger – und Waldstraße (Zone 14B ) lag Eva Högl vorne. Sie gewann ebenfalls in der Gegend rund um die JVA (Zone 14E). Dort wurde DIE LINKE stärkste Partei.
Die 67 m hohe Siegessäule wird von den Berlinern Goldelse genannt. Sie steht auf einer Verkehrsinsel mitten im großen Tiergarten.
Wie kommt hoch zur Goldelse?
Die Siegessäule erreicht man unterirdisch, da rund um das Denkmal der große Stern – eine mehrspurige Straße mit viel Verkehr – verläuft. Vier Torhäuser ermöglichen Zugang zum Fußgängertunnel. Vor einem der Häuser befindet sich ein kleiner (lauter) Biergarten – das Cafe Victoria.
Goldelse – Eingang zum unterirdischen Fußgängertunnel
In den Tunneln läuft man an den interaktiven Lichtinstallationen des norwegischen Lichtdesigners Stig Skjelvig vorbei. Seine Lichtdiodenwand „Mnemosyne“ verändert sich durch die Bewegungen der Passanten.
Goldelse – Lichtinstallation im Fußgängertunnel
Steigt man aus dem Tunnel wieder nach oben, erstrahlt die Siegessäule in ihrer ganzen Pracht. Oben auf der Säule steht die Siegesgöttin Victoria -die Goldelse. Sie trägt einen Helm mit Adlerflügeln, hält rechts einen Lorbeerkranz und links ein Feldzeichen mit dem Eisernen Kreuz. Die gut acht Meter hohe und 35 Tonnen schwere Bronzefigur wurde von Friedrich Drake entworfen und von Hermann Gladenbeck gegossen. Sie wurde 1954 von der Bildgießerei Hermann Noack vergoldet.
Berliner Siegessäule . Ausschnitt eines Sockelreliefs
Darüber im Säulenumgang befindet sich ein buntes Mosaik von Anton von Werner.
Berliner Siegessäule – Ausschnitt aus dem Sockelmosaik
Nach dem Bezahlen eines moderaten Eintrittspreises von drei Euro kann der Aufstieg beginnen.
Eintrittskarte Siegessäule
Das enge Treppenhaus besteht aus einer Wendeltreppe mit 285 Stufen. Einen Fahrstuhl gibt es nicht.
Hinweis im Treppenhaus der Goldelse „Keine Schmierereien im Treppenhaus“Siegessäule Berlin – Wendeltreppe mit 285 Stufen
Oben auf der Siegessäule
Oben angekommen gelangt man auf eine schmale runde Plattform und wird mit einer tollen Aussicht belohnt.
Blick von der Berliner Goldelse gen NordenBlick von der Berliner Goldelse gen OstenBlick von der Berliner Goldelse gen SüdenLiebesschloss am Gitter der Aussichtsplattform der Berliner Siegessäule
Historisches
Die Siegessäule wurde in der Zeit von 1864 bis 1873 auf dem heutigen Platz der Republik errichtet.
Der Bau der Berliner Siegessäule am Königsplatz (heute Platz der Republik).
Johann Heinrich Strack – Architekt der SiegessäuleEinweihung der Siegessäule in Berlin am 2. September 1873. Im Vordergrund zu Pferde: Kaiser Wilhelm I. (links) und Otto von Bismarck (rechts)
In den 30er Jahren sollte Berlin sollte zur Reichshauptstadt Germania umgestaltet werden und auf dem Platz sollten größere Bauwerke entstehen. So wurde die Siegessäule 1938/ 1939 nach Plänen von Albert Speer abgebautund einige Meter entfernt an ihrem heutigen Standort wieder aufgebaut und um 7,5 Meter erhöht. 1941 baute Johannes Huntemüller die vier Torhäuser.
Am besten morgens oder abends zur Goldelse hochsteigen. Für Kleinkinder eher ungeeignet.
Die Charité ist mit etwa 300 Jahren das älteste Krankenhaus Berlins. Heute zählt die Universitätsklinik mit über 3000 Betten zu den größten Europas.
Blick vom Hauptbahnhof auf den Charité-Campus Mitte
Aderlass und Handwerkschirurgie im 18. Jahrhundert
Die Charité – vom Pesthaus zum Hospital
In Nordeuropa wütete eine Pest-Epidemie und der Friedrich I. baute 1710 außerhalb der Stadt ein Isolierhaus für Erkrankte. Berlin blieb von der Seuche verschont und aus dem Pesthaus wurde ein Armenhaus. Da die Insassen für ihren Lebensunterhalt spinnen mussten, nannten die Berliner es „Spinnhaus vor dem Spandauer Thor“.
Zu der Zeit gründete man die Berliner Akademie der Wissenschaften. Die gelehrten Mediziner glaubten an die Vier-Säfte-Lehre und behandelten innere Krankheiten mit Aderlass und Schwitzkuren. Anatomie unterrichtete man anhand von Wachsmodellen und Klapptafeln. Durch den Bau eines anatomischen Theaters konnten die inneren Organe an Leichen studiert werden.
Anathomisches Theater Berlin – Kupferstich 1729/1730, F.G.Leygebe (Zeichn.), A.B.König (Stech.)Christian Maximilian Spener
Der Physikprofessor und Hofmedicus C. M. Spener führte 1713 die erste öffentliche Sektion durch.
Die blutige Arbeit erledigten Handwerkschirurgen (Wundärzte, Bader und Barbiere). Sie versorgten Knochenbrüche, Wunden und Geschwüre, zogen Zähne und halfen bei Sehschwäche (Starstiche) – alles ohne akademische Ausbildung.
Wer es sich leisten konnte, rief den Arzt zu sich nach Hause. Auf Jahrmärkten wurde günstiger behandelt. Wenn man Pech hatte geriet man an einen Kurpfuscher.
1724 entstand an der Akademie eine medizinische Fachschule (das Collegium medico-chirurgicum), an der erstmals auch angesehene Chirurgen lehrten. Die Mediziner des collegiums regelten die Ausbildung der Handwerkschirugen und verfassten 1725 ein Edikt: Ein preußíscher Chirurg brauchte einen Lehrbrief. Er musste sieben Jahre bei einem Feldscher in der Truppe gedient haben und ein Operationsexamen bestehen.
Der König Wilhelm I. 1732 in Berlin am Leipziger Tor, Ölgemälde von Konstantin J. Franz Cretius
Im Jahr 1727 wandelte man das Spinnhaus in ein Lazarett um. Das dreistöckige Krankenhaus hatte 400 Betten, die überwiegend mit Bettlern und Prostituierten belegt waren. König Friedrich Wilhelm I. nannte das Hospital „Charité“ (Barmherzigkeit).
Die Berliner Charite um 1740, Radierung von Matthias Seutter
Neben einem Operationssaal gab es eine Station für Geburtshilfe und eine für ansteckende Krankheiten. In den oberen Etagen befanden sich die Krankensäle für Männer und Frauen. Im Erdgeschoss lebten die Wärter, die die Pflege übernahmen. Arme und gebrechliche Hospitaliten, später ehemalige Patienten, die ihren Aufenthalt abarbeiteten. Ausgebildetes Pflegepersonal gab es nicht.
Franz Anton Mai
Der Pharmazie-Professor Franz Anton Mai leitete eine Schule für Hebammenwesen in Mannheim. Er war der Erste in Deutschland der ab 1780 Pflege-Kurse anbot.
Der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. brauchte für das preußische Heer gut ausgebildete Wundärzte. Er richtete eine Abteilung für verwundete Soldaten ein und machte die Charité zu einer Ausbildungstätte für Militärmediziner. Die angehenden Armeechirurgen lebten damals auch in der Charité
Johann Theodor Eller
J. Th. Eller - einen angesagten Anatomieprofessor - wurde ärztlicher Leiter der Charité. Gemeinsam mit dem königlichen Regiments-Feldscher Ernst Konrad Holtzendorff übernahmen er die Ausbildung der angehenden Armeeärzte.
Nach der Grundausbildung arbeiten sie an der Charité, wo sie unter der Aufsicht von erfahrenen Ärzten lernen konnten.
Das Charité-Gebäude wurde bald zu klein
1739 übernahm das Königlich-Preußische Armendirektorium die Verwaltung der Charité. Die medizinische Leitung übernahmen der Pastorensohn Samuel Schaarschmidt und späterFriedrich Herrmann Ludewig Muzell. Die Krankensäle der Charité waren ständig überbelegt und die Armendirektion bat den König um eine Vergrößerung. Ein paar Jahrzehnte später beauftragte er den Direktor des Königlichen Baukontors Georg Christian Unger mit dem Erweiterungsbau. Im September 1785 wurde der Grundstein gelegt und nach 15 Jahren Bauzeit wurden am 30. November 1800 zwei neue Flügel, ein Verbindungsgebäude sowie ein neue Kirche eingeweiht. Der Charité-Neubau hatte nun 680 Betten. Aus Geldmangel verzichtete man auf den Einbau von Wasserleitungen und Bädern. 🙁
Heute steht auf den Gelände der ehemalige Pépinière das Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie in der Invalidenstraße in Berlin-Mitte – Foto von Jörg Zägel 2011Das Tieranatomische Theater ist das älteste Lehrgebäude der heutigen Humboldt-Universität.
Zellen, Keime und Hygiene im 19. Jahrhundert
Zwei chirurgische Lehrstühle in Berlin
Die Gründung der ersten Berliner Universität im Jahr 1809 war ein Motor für die naturwissenschaftliche Forschung. Das Collegium medico-chirurgicum wurde durch die medizinische Fakultät der Uni ersetzt. Für die zivilen Medizinstudenten mietete man anfangs Wohnungen in der Nähe der Charité an, in denen sie am Patientenbett übten. Acht Jahre später wandelte man eine ehemalige Farbenfabrik in der Ziegelstraße in die erste Chirurgische Universitätsklinik um.
Ehemalige Erste Chirurgische Universitätsklinik in der Ziegelstraße
Damit gab es zwei chirurgische Lehrstühle in Berlin. Die I. Chirurgische Universitätsklinik in der Ziegelstraße für zivile Medizinstudenten und die II. Chirurgische Universitätsklinik in der Charité für Militärmediziner. Die Ausbildungen verliefen streng getrennt. Vor den Militärärzten sprach man deutsch und vor den zivilen Medizinern Latein.
oben C. W. Hufeland und unten Karl von Graefe
Christoph Wilhelm Hufeland wurde 1810 erster Dekan der Medizinischen Fakultät. Der Begründer der Makrobiotik strebte eine enge Verbindung zwischen Hochschule und Praxis am Krankenbett an. Der Chirurgie-Professor Karl von Graefe wurde 1818 erster Direktor der chirurgischen Klinik in der Ziegelstraße.
Augenheilkunde war Teilgebiet der Chirugie und wurde im 19. Jahrhundert ein eigenständiges medizinischen Fachgebiet.
Albrecht von Graefe übernahm 1866 die augenärztlichen Abteilung an der Charité. Er gründete das Fach Augenheilkunde, das bis dahin zur Chirurgie gehörte.
Viele Ärzte der Charité lehrten auch an der Medizinische Fakultät der Universität. Die Instutionen vermischten sich und es entstanden gemeinsame Unikliniken.
Johann Lukas Schönlein
Johann L. Schönlein kam 1839 an die Charité und durfte als erster Arzt zivile Klinikassistenten einstellen.
Die erste Krankenwartschule an der Charité
Johann N. Rust veranlasste 1832 die Gründung der Königlich Preußischen Krankenwartschule an der Charité. Leiter wurde Carl Emil Gedike. Insgesamt 156 Anwärter bestanden die erste Prüfung, davon waren 70% weiblich.
Johann Friedrich Dieffenbach
J.F. Dieffenbach war einer der ersten deutschen Chirurgen, der seine Patienten mit Äther narkotisierte. Nach seinem Lehrbuch „Anleitung zur Krankenwartung“ wurde in der Krankenwartschule unterrichtet.
Der medizinische Fortschritt erforderte zunehmend qualifiziertes Pflegepersonal. Seit 1850 arbeiteten evangelische Diakonissen in der Charité. Sie wurden an der Krankenpflegeschule von Theodor und Friederike Fliedner in Düsseldorf ausgebildet. Eine Oberin leitete die Station und führte ein strenges Regiment.
Schwestern-Speisezimmer an der Charité um 1900 (Bild: Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité)
Als Otto von Bismarck 1883 die gesetzliche Krankenversicherung für Arbeiter einführte, richteten vielen öffentliche Krankenhäusern eigene konfessionell ungebundene Krankenpflegeschulen ein. Nun gab es neben christlichen auch weltliche Pflegekräfte.
Die Psychiatrie an der Charité
Um 1840 entwicklete sich aus der Abteilung für Geisteskranke in der Charité die psychiatrische Uni-Klinik. Damals erinnerte die Psychatrie eher an ein Gefängnis. Die Patienten wurden angekettert, geschlagen und mit merkwürdigen Methoden behandelt (z. B. mit der Cox’ Schaukel oder der Autenriethschen Maske).
Charite – Ehemalige Psychiatrische KlinikAnton Ludwig Ernst Horn
Der Psychiater Ernst Horn leitete die Irrenanstalt der Charité und verbesserte die Situation der Geisteskranken. 1811 wurde er in einem Kunstfehlerprozess frei gesprochen. Nachfolgend leitetenKarl Georg Neumann und Karl Wilhelm Ideler die Psychatrische Uniklinik.
Wilhelm Griesinger vor der alten Psychatrie – einer der Begründer der modernen Psychiatrie
Wilhelm Griesinger gilt als einer der Begründer der modernen, naturwissenschaftlichen Psychiatrie. Er übernahm 1864 die Klinik und bekam ein Jahr später den ersten Lehrstuhl für Psychiatrie und Neurologie in Deutschland.
Mitte des 19. Jahrhunderts eröffnete das Institut für Pathologie – das Rudolf-Virchow-Haus. Ein paar Jahre später entstand die medizinische Uni-Klinik.
Das Institut für Pathologie der Carite am Campus Mitte Virchowweg 15Medizinische Klinik der Charite am Campus Mitte am Virchowweg 10 – heute Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Onkologie und HämatologieFriedrich Theodor von Frerichs
Friedrich Theodor von Frerichs war der erste Direktor der medizinischen Uni-Klinik. Er forschte über Leber und Nieren. Ehrlich arbeite von 1878 bis 1885 als sein Assistent.
Paul Ehrlich
Paul Ehrlich - der Begründer der Chemotherapie- übernahm 1890 im Auftrag Robert Kochs die Tuberkulosestation am Städtischen Krankenhaus Moabit. Ein Jahr später kam er ans Institut für Infektionskrankheiten.
Ernst von Leyden
Professor Ernst von Leyden leitete die Medizinische Klinik ab 1876. Er gründete 1903 das erste Krebsforschungsinstitut.
Das Kaiserliche Gesundheitsamt in der Klopstockstrasse in Berlin um 1900 – Bundesarchiv, Bild 183-2006-0329-500 / CC-BY-SA 3.0Robert Koch
Robert Koch wurde 1880 an das Kaiserliche Gesundheitsamt berufen und entdeckte dort den Erreger der Tuberkulose. Er lehrte als Professor am Hygiene-Institut und wurde Direktor des Instituts für Infektionskrankheiten.
Emil von Behring
Emil Adolf von Behring war ein Assistent von Robert Koch. Er entwickelte ein Heilmittel gegen Diphtherie und Wundstarrkrampf (Tetanus) und wurde als „Retter der Kinder“ bekannt.
Ernst von Bergmann
Ernst von Bergmann führte die Asepsis bei der Wundbehandlung ein und übernahm 1882 den Lehrstuhl von Langenbecks
Kinderheilkunde an der Charité
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts lag die Kindersterblichkeit bei etwa 30 Prozent. 1894 richtete der Internist Johann Otto Leonhard Heubner an der Charité die Universitätsklinik für Kinderheilkunde ein. Er verbesserte die Säuglingsernährung und forschte unter anderem zu Tuberkulose, Keuchhusten und Scharlach bei Kindern.
Antibiotika, Chemotherapie und Herzschrittmacher im 20. Jahrhundert
Anfang des 20. Jahrhunderts lebten in Berlin fast zwei Mio Menschen. An der Charité gab es keinen Strom und die hygienischen Zustände waren katastrophal. SPD, Krankenkassen und Gewerkschaften riefen zum Boykott des Krankenhauses auf. Auf Initiative des preußischen Kultusministers Friedrich Althoff wurde die Charité von 1897 bis 1914 komplett um- und neugebaut.
Denkmal von Friedrich Althoff auf den Charite-Gelände in Mitte
Pfleger mit preußischem Krankenpflegeexamen
Die Rot-Kreuz-Schwester Agnes Karll gründete 1903 die erste Berufsorganisation für Krankenpflegerinnen in Deutschland. Sie setzte sich für die Rechte der freiberuflichen Pflegerinnen ein und bot den Mitgliedern Versicherungsschutz und Arbeitsplatzvermittlung. 1907 wurde das preußische Krankenpflegeexamen eingeführt. Nun konnte man eine Pflegeausbildung mit staatlicher Anerkennung absolvieren. Zum Wintersemester 1908/09 konnten sich Frauen für ein Medizinstudium in Berlin einschreiben.
August Bier
August Bier wurde Nachfolger von Ernst von Bergmann und leitete die Chirurgische Klinik in der Ziegelstraße bis 1933.
Er und sein Assistent Dr. Hildebrandt entwickelten die Lumbalanästhesie. Sie spritzten sich gegenseitig Kokain in den Rückenmarkkanal.
Versorgung der Soldaten im ersten Weltkrieg
Der erste Weltkrieg stellten die Ärzte der Charité vor neue Aufgaben. Verletzte Soldaten, Durchfallerkrankungen durch schlechtes Wasser, Tuberkulose und Fleckfieber machen sich breit.
Karl Bonhoeffer
Karl Bonhoeffer übernahm die Nachfolge von Theodor Ziehen und leitete ab 1912 die Klinik für Psychiatrie und Neurologie an Charité. Die Traumata der Frontsoldaten wurden mit Anschreien, Starkstrom und Schein-Exekutionen behandelt.
Jacques Joseph
1916 richtete man für die Kampfgas-Verletzungen der Soldaten in der Nasen- und Ohrenklinik der Charité eine Abteilung für Plastische Gesichtschirurgie ein.Der jüdische Arzt Jacques Joseph (Nasenjoseph) übernahm die Leitung.
1918 ging der erste Weltkrieg zu Ende. Die Monarchie wurde gestürzt und die Weimarer Republik ausgerufen. Durch das Groß-Berlin-Gesetz von 1920 wurde Berlin zur größten Industriestadt Europas.
Ferdinand Sauerbruch
1927 wurde die chirurgische Klinik in der Ziegelstraße - derzeit geleitet von Otto Hildebrand - als letzte Klinik in die Charité verlagert. Ein Jahr später übernahm der Lungenspezialist Ferdinand Sauerbruch die Leitung. Auf sein Anraten zog die Klinik in die Schumannstraße um.
1929 erreichte die Weltwirtschaftskrise Berlin und die NSDAP zog in das Stadtparlament ein. 1933 ernennt man Adolf Hitler zum Reichskanzler.
NS Schwesternschaft und T4 im dritten Reich
Die Nationalsozialisten strukturierten die Krankenpflege um. Der Reichsbund der freien Pflegerinnen („Blaue Schwestern“) und die NS-Schwesternschaft („Braune Schwestern“) sollten die kirchlichen Verbände des Deutschen Roten Kreuzes, der Diakonie und der Caritas verdrängen. Dies gelang nicht.
Paul Rostock
Nachfolger von Bier wurde – auf ausdrücklichen Wunsch Adolf Hitlers - Georg Magnus, ein Freund des Chirurgen Fritz König. Der brachte aus Bochum seinen Oberarzt Paul Rostock mit, der 1941 die Leitung der Chirurgie übernahm. Als hochrangiger NS-Arzt wurde er im Nürnberger Ärzteprozess angeklagt und freigesprochen. Max de Crinis leitete ab 1938 die Psychiatrische Klinik der Charité. Dort war er an der Ermordung psychisch kranker Patienten (Aktion T4) beteiligt.
Viele jüdische Ärzte an der Charité gingen ins Exil oder wurden ermordert.
Charité wurde Hauptstadt-Krankenhaus der DDR
Nach Kriegsende begannen die Charité-Mitarbeiter mit den Wiederaufbau der Gebäude und bereits Ende 1945 standen wieder 1550 Krankenbetten zur Verfügung.
Willi Felix
1946 kam Max Madlener - ein Schüler Sauerbruchs - an die Charité. Er wurde zunächst sein Vertreter und 1949 kommissarischer Nachfolger und Direktor der chirurgischen Universitätsklinik. Als ein Jahr später Willi Felix auf den Lehrstuhl berufen wurde, wurde Madlener Chefarzt am Krankenhaus Am Urban. Er betreute Sauerbruch bis zu seinem Tod.
Die Charité lag in Ost-Berlin, direkt an der 1961 gebauten Berliner Mauer. Bis 1989 war sie führendes Hauptstadt-Krankenhaus der DDR, angegliedert an die Humboldt-Universität. In den 70er Jahren baute man ein neues Bettenhaus mit 21 Stockwerken – eines der höchsten Klinikgebäude weltweit.
Das Bettenhochhaus der Charité im Mai 2013 vor der Sanierung, Foto von Rolf HeinrichHelmut Wolff – Porträtfotografie von Mehlauge – eigenes Archiv, CC BY-SA 3.0
Der Psychiater Karl Leonhard leitete ab 1957 die Nervenklinik der Charité. Der Chirurg Hans Joachim Serfling war von 1962 bis 1978 Leiter der chirurgischen Kinik der Charité. Leonhard wurde mit einem Stern der Völkerfreundschaft und Serfling mit einem Vaterländischen Verdienstorden ausgezeichnet. 1978 übernahm Helmut Wolff den Lehrstuhl für Chirugie. 1986 gelang ihm die erste erfolgreiche Herztransplantation an der Charité
Umstrukturierung nach der Wiedervereinigung
Nach der Wiedervereinigung wurde die Berliner Hochschul- und Krankenhauslandschaft komplett umstrukturiert. 1995 wurde das Rudolf-Virchow-Krankenhaus – eine Gartenstadt mit fünfzig freistehenden Gebäuden aus rotem Backstein (Pavillonbauweise)- an die Charité angegliedert.
Seit 2003 heißen die vier Campusse der medizinischen Fakultäten von Humboldt- und Freier Universität „Charité – Universitätsmedizin Berlin“. Die Gebäude werden seit 2005 von der Charité CFM Facility Management GmbH (kurz: CFM) verwaltet.
Neues Lehr- und Forschungszentrum der Medizinischen Fakultät
2008 wurde des Charité Comprehensive Cancer Center (CCCC) zur Versorgung von Krebspatienten gegründet. Derzeit wird es von Ulrich Keilholz geleitet. Das Bettenhochhaus wurde saniert. Es erstrahlt ganz in weiß.
Charité Berlin – Blick auf das neu sanierte Bettenhaus
Vor rund 18.000 Jahren schmolz das Eis der letzten Eiszeit und Berlins erste Siedler kamen ins Berliner Urstromtal. Ein sandig – mooriges Tal mit etwa 100 m hohen Rändern aus Geschiebemergel.
Das Berliner Urstromtal nach der letzten Eiszeit
Während der Steinzeit zogen die Menschen in kleinen Gruppen durch die Wälder und jagten Elche. Auf der nörlichen Barnim-Hochfläche (im heutigen Marzahn) fand man 10000 Jahre alte Werkzeuge. In der Bronzezeit entstanden Fischerdörfer an Havel, Spree und den vielen Seen. Im Verlauf der Eisenzeit bekamen Berlins erste Siedler Rüstungen und Waffen.
Albrecht der Bär beendet die Kriegerischen Zeiten
Semnonenlager am Müggelsee – Gemälde von Carl Blechen (1828)
Vor etwa zweieinhalbtausend Jahren lebten germanische Stämme in der Region – vorwiegend Semnonen. Vermutlich lebten sie mit den Römern, in Freundschaft, da ab und zu römische Kaufleute Waren verkauften. Die Via imperii – eine wichtige Handelstraße – führte hier an einer Stelle über die Spree-Sümpfe. An dieser Furt entstand später Berlin. Als ein paar Hundert Jahre nach Christus wilde Hunnen plündernd vorbei kamen, zogen die meisten Germanen in Richtung Oberrhein und Schwaben weiter. In diesen Kriegszeiten – vor etwa dreizehnnundert Jahren – kamen slawische Völker in das leer werdende Gebiet.
Slawenburg um 900 n. Chr
Die Heveller bauten Burgwälle an der Havel in Brandenburg und Spandau. Der Hauptsitz der Sprewanen war die Köpenicker Schlossinsel an der Spree. Im Winter 928/929 konnte der Sachsen-König Heinrich I. (der Vogler) die Brandenburg erobern und sein Sohn Otto I. (der Große) teilte das Gebiet in die Nordmark und die Mark Lausitz. Von da an kämpften deutsche Adlige über 200 Jahre gegen die Slawen, die sich erbittert gegen die deutsche Herrschaft und die Christianisierung wehrten.
Berlins erste Siedler – Die Region um 1000 n. Chr
Im Sommer 1157 gewann Albrecht der Bär endgültig gegen den Sprewanenfürst Jaxa von Köpenick. Albrecht und seine Nachkommen gründeten weitere Dörfer, in denen Bauern und einfache Landarbeiter (Kossäten) lebten. Die slawischen (Wendischen) Fischer und Zeidler (Honigsammler) blieben in geschlossenen Kietzen unter sich. Als die adligen Ritter den alten Fernhandelsweg von Magdeburg nach Oderberg über die Furt umleiteten, kamen noch mehr Kaufleute in die Region. Das brachte dem dünn besiedelten ländlichen Durchgangsland den Aufschwung.
Cölln und Berlin – zwei kleine Marktorte an der Spree
Immer mehr Handwerker und Kaufleute zogen in die Region, um sich im wilden Osten eine neue Existenz aufzubauen. Sie bauten an beiden Ufern der Spree-Furt Marktorte. Auf der Spreeinsel (Fischerinsel) entstand Cölln und auf der gegenüberliegenden rechten Uferseite Berlin.
Das Zentrum von Cölln war die damalige Petrikirche am jetzigen Petriplatz an der Scharrenstraße.
Die Urenkel von Albrecht dem Bären – die Brüder Johann I. und Otto der Fromme – verliehen beiden Orten im frühen Mittelalter (um 1250 nach Christus) die Stadtrechte.
Berliner Stadtgründung: Die Markgrafenbrüder Johann I. und Otto III. – Denkmal von Max Baumbach in der Zitadelle Spandau – fotografiert von Ulrich Waack
Stadtluft macht frei – Die Städter durften Grund besitzen und ihren Besitz vererben. Dies galt auch für Bauern, die aus den Dörfern in die Stadt zogen. Die Folge war ein Bauboom. Die Bürger bauten den Mühlendamm, an dem die Spree gestaut und Wassermühlen errichtet wurden. Bald enstanden eine zweite Verbindungstraße – die lange Brücke – und ein gemeinsames Rathaus. Mitte des 13. Jahrhunderts hatten die Städte eine gemeinsame Stadtmauer.
Reste der alten Berliner Stadtmauer in der Littenstraße zwischen Klosterkirche und Stralauer Tor
Die Schwesterorte werden Handels- und Residenzstädte
Die Askanier erliessen den Kaufleuten Zölle und erteilten Berlin Münzrecht. So kurbelten den Aufschwung in Berlin und Cölln weiter an. Auf dem Fisch- und dem Molkenmarkt wurde eifrig gehandelt: Tuch aus Flandern, Salz aus Halle, Hering von der Ostsee, Felle aus Russland sowie Holz und Roggen aus den umliegenden Dörfern. Franziskaner – und Dominikanermönche bauten Kirchen und Klöster. Immer mehr Arme und Hilfsbedürftige strömten in die Städte und so wurde am Spandauer Tor das erste Heilig-Geist-Spitalerrichtet.
Nach den Askaniern übernahmen die brandenburgischen Kurfürsten (Hohenzollern) die Macht. Sie bauten sich prunkvolle Schlösser und machten die Städte politisch bedeutend – die Bürger verloren zunehmend ihre Freiheiten.
Grundriß der beiden kurfürstlichen Residenzstädte Berlin und Cölln um 1652 – von Johann Gregor MemhardtAls Friedrich I. 1709 preußischer König wird, fasste er die Städte Berlin und Cölln sowie die umliegenden Orte Friedrichswerder, Dorotheenstadt, Friedrichstadt und Neucölln am Wasser zur einer Hauptstadt zusammen – Berlin.
Mehr über Berlins erste Siedler und die Gründung der Stadt
Das Neue Museum auf der Museumsinsel informiert im Rundgang „Steinzeit – Eisenzeit – Bronzezeit„ über Ausgrabungen und Funde im Berliner Raum.
Das Archäologisches Landesmuseum Brandenburg in Brandenburg an der Havel zeigt die frühe Kulturgeschichte in einer Dauerausstellung.
Astrid Kuckartz schreibt in Ihrem Blog Berlin S 59ausführlich über die frühe Besiedlung.
Beate Schubert von der Arbeitsgemeinschaft zur Wiedergewinnung des historischen Stadtkerns veröffentlicht auf Ihrer Webseite frühe Stadtpläne.
Nördlich des Berliner Hauptbahnhofs ensteht Europacity – ein neues Stadtquartier. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen hat das Bauprojekt „Masterplan Berlin Heidestraße“ auf ihrer Webseite detailliert beschrieben.
Das Gebiet rund um die Heidstraße ist ein ehemaliger Mauerstreifen zwischen Ost- und Westberlin – derzeit ein Gewerbegebiet mit einem Containerbahnhof und Lagerhallen. Auf einem etwa 40 Hektar großen Areal zwischen Nordhafen, Heidestraße und Humboldthafen sollen Wohnungen gebaut und Räume für Büros und Läden entstehen.
Aufschwung und Fall der Heidestraße
Anfang des 18. Jahrhunderts lag das Areal noch ausserhalb der Stadtgrenzen. Das Militär übte hier auf Exerzierplätze und betrieb einige Kasernengebäude. Zu Beginn des 19 Jahrunderts wurden Karl Friedrich Schinkel und Peter Joseph Lenné mit der Erstellung von Humbold – und Nordhafen beaufragt. Durch den folgenden Aufschwung der Eisenbahn entstanden der Hamburger Bahnhof, der Lehrter Bahnhof und die Trasse der Berliner Stadtbahn. Die Heidestraße wurde ein wichtiger Kreuzungs- und Umsteigepunkt in der Stadt. Die angrenzenden Orte Moabit und Wedding verwandelten sich dicht besiedelte Stadtteile. Gegen Ende des zweiten Weltkrieges wurde alles schwer zerstört und der Bau der Berliner Mauer brachte den Rest – das Areal wurde zur unbedeutenden Randlage.
Eine Europacity – viele Baupläne
Im Sommer 2006 begann man mit den ersten Planungen und 2009 wurde vom Senat ein Masterplan beschlossen, der die groben Ziele beschreibt. Die Eigentümer der Grundstücke sind die CA Immo und die Deutsche Bahn AG. Sie managen die Planung und wollen in zehn bis fünfzehn Jahren fertig sein.
B-Plan II-201c (direkt am Hauptbahnhof)
Berlin – Bauprojekt Europacity am Hauptbahnhof
Laut diesem Plan wird der Europaplatz vor dem neuen Hauptbahnhof über die Invalidenstraße erweitert und soll dem Bahnhof ein großstädtisches Flair geben. Eine TRAM-Station ist bereits in Betrieb. Insgesamt sollen drei Hochhäuser entstehen. Das erste, die Deutschlandzentrale des Mineralölkonzerns TOTAL wurde 2012 fertig gestellt – der Tour Total am neuen Europaplatz.
Bauprojekt Europacity – Blick auf den Total-TowerBauprojekt Europacity – Am Hauptbahnhof im Januar 2017
Gleich neben dem erweiterten Europaplatz liegt das Museum für Gegenwart, der Hamburger Bahnhof. Hier entsteht ein Kunst- Campus mit Galerien, Ateliers und neuen Wohngebieten.
B-Plan 1-62a (westliche Heidestraße)
Bauprojekt Europacity – Blick auf die Baustelle von der Fennbrücke aus
Dieser Plan beschreibt die Absichten auf dem ehemaligen Bahnareal. Hier sollen Wohn- und Bürogebäude, öffentliche Straßen, Plätze, Grünflächen und ein Nahversorgungszentrum gebaut werden. An der Lehrter Straße baut die Groth Gruppe Eigentumswohnungen. Wer das nötige Kleingeld (300.000 – 500.000 EUR ) hat, kann sich dort eine Wohnung kaufen. Vor allen 2 bis 3 Zimmer-Wohnungen sind noch zu haben.
Bauprojekt Europacity – Wohnungsbau an der Lehrter Straße
Die Freiraumplanung
Die Parks und Grünflächen der neuen Europa-City sollen später vom Berliner Landschaftsarchitekekturbüro relaisgestaltet werden, die beim Realisierungswettbewerb 2011 den 1. Preis gewonnen haben.
Im Kiezdreieck Wedding, Gesundbrunnen und Mitte befindet sich die Gedenkstätte Berliner Mauer. Sie verläuft über 1,4 km entlang der Bernauer Straße. Eine Straßenseite lag im Ostteil und die andere im Westteil der Stadt. Der Verlauf der Berliner Mauer wurde mit Metallstangen nachgebildet.
Gedenkstätte Berliner Mauer – Metallstangen erinnern an den VerlaufGedenkstätte Berliner Mauer – echte Mauerreste
Das Gedenkstättenareal gliedert sich in vier Bereiche. Wir sind an der U-Bahnstation Bernauer Straße ausgestiegen und bis zum S-Bahnhof Nordbahnhof gelaufen – also rückwärts von D nach A 🙂
Zone D beschreibt den Alltag an der Mauer und Zone C den Bau der Mauer. An den Häuser-Fassaden erzählen Fototafeln die Geschichte vom Errichten der Mauer am 13. August 1961 bis zum Abriss am 9. November 1989.
Gedenkstätte der Berliner Mauer – Fototafeln an den Häuserfassaden
Gedenkstätte der Berliner Mauer – Imposantes Graffiti an einer Hausfassade
Der Bereich A thematisiert die Mauer und den Todesstreifen. Ein Denkmal zur Erinnerung an die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft zeigt Porträts der „Mauertoten“ – erschreckend wie viele es waren.
Gedenkstätte der Berliner Mauer – Gedenkmauer der Opfer
Von der Aussichtsplattform des Treppenhauses des Besucherzentrums kann man sich einen Wachturm im Grenzstreifen ansehen.
Gedenkstätte der Berliner Mauer – Denkmal Wachturm im Grenzgebiet
Abschließend wird im S-Bahnhof Nordbahnhof die Fotoausstellung „Grenz- und Geisterbahnhöfe im geteilten Berlin präsentiert“.
Die Haltestelle „Gedenkstätte Berliner Mauer“ der TRAM-Linie M10 befindet sich direkt vor dem Besucher- und Dokumentationszentrum. Es ist dienstags bis sonntags von 10 – 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Gedenkstätte der Berliner Mauer – Besucherzentrum
Im Gebäude werden auf zwei Etagen interessante historische Fotos und Plakate ausgestellt.
Gedenkstätte der Berliner Mauer – Bild der Fotoausstellung im BesucherzentrumGedenkstätte der Berliner Mauer – Bild der Fotoausstellung im Besucherzentrum
Die Gedenkstätte Berliner Mauer ist bei schönem Wetter ein lohnenwertes Ausflugsziel – sowohl für Touristen als auch für interessierte Berliner.
Der Herbst beginnt, die Tage werden kürzer und Berlin leuchtet. Die Stadt kämpft gegen aufkommende Herbstdepressionen und beleuchtet ihre Sehenswürdigkeiten besonders bunt. Wie jedes Jahr im Oktober präsentieren Licht- und Videokünstler aus aller Welt ihre Arbeiten.
Das Festival of Lights (FOL) findet dieses Jahr vom 7. bis zum 16. Oktober 2016 statt. Seit 2005 wird das Spektakel von der Berlinerin Birgit Zander und ihrem Team von der Agentur Zander & Partner organisiert. In den letzten 15 Jahren wurde das FOL zunehmend internationaler. Es gab unter anderem Veranstaltungen in Moskau und New York. Daher gründeten einige ehemalige Mit-Initiatoren den Verein BERLIN leuchtet e.V.. Sie veranstalten seit 2013 ein individuelleres Berliner Lichterfest. Diesmal in den ersten beiden Oktoberwochen vom 30. September bis zum 10. Oktober.
Die Mitglieder und Partner des Vereins und das Partner- & Sponsorennetzwerk des Festival of Lights übernehmen Patenschaften für einzelne künstlerische Installationen oder beleuchten ihre eigenen Gebäude. Mittlerweile lockt das Lichter-Spektakel etwa zwei Millionen Besucher nach Berlin. Kein Wunder, dass die Berlin Tourismus & Kongress GmbH unter der Marke visitBerlin Partner beider Veranstaltungen ist.
Berlin leuchtet – die City Ost
Am Alexanderplatz und unter den Linden drängten sich zahlreiche Besucher um zahlreiche Baustellen. Alles blinkt und leuchtet. Für die Touristen werden unzählige Lichterführungen angeboten. Per Light-Bus oder Light-Boot, mit der Kutsche oder mit dem Lastenfahrrad. Lightwalker führen zu Fuß oder sogar joggend durch die Show.
Festival of Lights 2016 – Lightwalkern
Erstmalig in diesem Jahr war der Berliner Fernsehturm dabei. E.ON. richtete dort den internationalen Wettbewerb “ART & NATURE” aus. Eine Jury wählte aus allen Einsendungen die zehn besten Videokünstler aus, deren Arbeiten auf den Turm projeziert wurden. Wirklich sehenswert 🙂
Die Videos der Finalisten kann man sich auf youtube anschauen.
Festival of Lights 2016 – Berliner Fernsehturm
Vor der blinkenden LED-Fassade des CityQuartier DomAquarée tanzte die Künstlergruppe Vagalume in leuchtenden Kostümen auf blinkenden Hoverboards.
Berlin leuchtet 2016 – Künstlergruppe Vagalume in LED-Lichterkostümen auf blinkenden IO Hawks
Ein paar Meter weiter konnte man Großbild-Diaprojektionen der Berliner Firma Spice Event auf dem Berliner Dom bestaunen , u.a. mit Motiven von Enrico Verworner.
Berlin leuchetet 2016 – Berliner Dom
Um den Bebelplatz waren das Hauptgebäude und die Juristische Fakultät der Humbold-Universität illustriert.
Festival of Lights 2016 – Humbolt-UniversitätFestival of Lights 2016 – Juristische Fakultät der Humbolt-Universität
Die vielen Festivalbesucher buchten über 650000 Übernachtungen. Daher hat das FOL viele Hotel-Partner. Das Hotel de Rome feierte in diesem Jahr 10-jähriges Jubiläum und bestrahlte seine Fassade entsprechend.
Festival of Lights 2016 – Hotel de Rome
Berlin leuchtet – die City West
Im Gegensatz zu den Menschenmassen in der City-Ost konnte ich die Lichtinstallationen am Ernst-Reuter-Platz fast alleine bewundern.
Berlin leuchetet 2016 – Ernst Reuter PlatzBerlin leuchetet 2016 – Ernst Reuter PlatzBerlin leuchetet 2016 – Ernst Reuter PlatzBerlin leuchetet 2016 – Ernst Reuter Platz
Auf dem Breitscheidplatz war alles so bunt wie immer. Die schöne Lasershow am Europa-Center wurde kaum beachtet. Die Gedächtniskirche leuchtete mystisch. In den Fenstern wurden Lichtobjekte von Alfred Wolski inszeniert.
Berlin leuchtet 2016 – Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und Europa-Center
Berlin leuchtet – Brandenburger Tor und Potsdamer Platz
Am Brandenburger Tor konnte ich eine Show der russischen Sandmalerin Aljona Voynova bewundern.
Berlin leuchtet 2016 – Aljona Voynova am Brandenburger Tor
Eine zweite große Video-Installation wurde auf die Fassade der Mall of Berlin projeziert. Eine Künstlergruppe zeigte ein Video zum Thema Berliner Geschichte.
Berlin leuchtet 2016 – Mall of Berlin
Sehenswert auch die Lichtinstallation „Mein Licht ist dein Licht“ des libanesischen Künstlers Alaa Menavi – die leuchtenden Umrisse einer sechsköpfigen Flüchtlings-Familie mitten im Trubel.
Festival of Lights 2016 – Lichtinstallation Alaa Menavi
Ruhiger schwammen die leuchtenden LED-Boote auf dem Pianosee am Marlene-Dietrich-Platz.
Berlin leuchtet 2016 – LED-Boote auf dem Pianosee
Das Paul-Löbe Haus war interessant beleuchtet – vermutlich nicht im Rahmen des Lichterfestes. Es gefiel mir aber auch sehr gut 🙂
Paul Löbe Haus leuchtet 2016
Die schönsten Video-Installationen kann man sich auf dem Youtube-Kanal des Vereins angucken.
Auch die internationalen Firmen PANI Projection and Lighting aus Wien und Niantic Labs aus Amerika waren technisch involviert. Niantic hat für das Handyspiel Ingress Festival-of-Lights-Missionen entwickelt, die bis zum 16.10 verfügbar sind.
Die Firma RE:SORB illustrierte die Mall of Berlin, das Brandenburger Tor und auch die Siegessäule am Großen Stern. Auf der Webseite des Vereins Berlin leuchtet werden die beteiligten Künstler vorgestellt.
Moabit ist ein multikultureller Stadtteil von Berlin-Mitte. Hier leben etwa 75000 Menschen. Moabit ist eine künstliche Insel, umgeben von Spree und diversen Kanälen. Im Norden liegt der Westhafen und im Osten der Nordhafen. Wer hat sich das nur ausgedacht? Im Westen verläuft der Charlottenburger Kanal, der Spree und Westhafen verbindet. Fazit: Es gibt hier viele Brücken :-).
Das Lebensgefühl lässt sich mit dem Spruch „Ich komm‘ aus Opfa du Moabit.“ beschreiben. Lokalpatrioten können sich hier den passenden Einkaufsbeutel bestellen. 🙂
Moabit hat auch schöne Ecken 🙂
Der Sommergarten der St. Johannis Kirchengemeinde
Im Sommer eine kleine Oase zwischen Turmstraße und Alt-Moabit. Selbstbedienung, Fußball auf der Großbildleinwand und ein Platz zum Boulen. Nebenan im kleinen Tiergarten wurde gerade eine riesiger neuer Spielplatz gebaut, so daß auch den Kindern nicht langweilig wird. In den letzten fünf Jahren haben die Organisatoren schon oft gewechselt – Chillig war es immer. Zur Zeit nennt sich der Biergarten Berliner Freiheit und die derzeitigen Betreiber sind engagiert und sehr freundlich.
Liegestuhl im Sommergarten der St. Johannis Kirchengemeinde
Die Cafés und Restaurants in der Birkenstraße
Das Cafe Arema liegt direkt am U-Bahnhof und bietet täglich von 9:00 bis 16:00 Uhr leckeres Frühstück zu moderaten Preisen an. Der gemütlichen Innenraum erinnert an eine spanische Bodega. Im Sommer kann man natürlich auch draußen sitzen. Die schwäbisch geprägten Hauptgerichte und die Wochenkarte sind sehr empfehlenswert.
Um 10:00 Uhr öffnet das Restaurant Lichtblick, das nur ein paar Schritte entfernt liegt. Man kann drinnen und draußen essen. Sonntags gibt es ab 9:00 Uhr Brunch vom Buffet. Mit mehreren Personen besser Plätze reservieren.
Unkonventioneller geht es gegenüber in der Kunstbar Café Tirrée zu. Von 9:00 – 2:00 Uhr morgens kann man hier Kaffee, Chaitee oder selbstgemachte Limonade genießen. Wohnzimmerambiente, Retrodesign und wechselnde Tages-Angebote (meist vegane Kleinigkeiten) . Alles ist selbst gemacht und die Preise sind nicht ganz günstig. Die Betreiber sind hipp, locker und sympathisch .
Traditionelle deutsche Küche gibt es von 12 bis 22 Uhr im Dicken Engel, einem Alt-Berliner Gasthaus mit einer riesigen Gips-Engels-Figur. Für Schnitzelliebhaber ein Muss.
Das asiatische Restaurant Zhou´s Five im ersten Stock des Moa-Bogens bietet ein riesiges All-you-can-Buffet – Essen für jeden Geschmack, vor allem unter der Woche von 12:00 bis 16:30 Uhr besonders günstig.
Etwas weiter entfernt Richtung Perleberger Straße liegt da. Thea & Coffee, wo man von 07:30 – 18:00 Uhr feinsten Kaffee, Tee und Kuchen genießen kann. Einfach entspannt Zeitung lesen und sonst nichts :-).
Moabit verändert sich …
Momentan wird in Moabit viel gebaut. Als ich vor ein paar Jahren herzog, wurde auf dem Gelände der ehemaligen Paech-Brot-Fabrik gerade der MOA-Bogen fertig gestellt. Nun gibt es hier ein großes Hotel, ein Fitnesstudio und ein riesiger Edeka-Supermarkt. Jetzt entsteht ein paar hundert Meter weiter erneut ein Einkaufscenter auf dem Gelände der alten Schultheiss-Brauerei.
Die Turmstraße wurde fahrradfreundlich umgebaut (einspurig mit breitem Radweg) und nun steht noch die Verlängerung der TRAM-Bahn an, die ab 2020 bis zur Turmstraße fahren soll.
Höhepunkt der Bauarbeiten ist der Bau eines neuen Stadtviertels nördlich des Hauptbahnhofs, die Europa-City.
Uferweg am Nordhafen: Blick auf die Baukräne vor dem Hauptbahnhof
Am 18. September 2016 war in Berlin Landtagswahl. Es wurden die Politiker gewählt, die das Land Berlin für die nächsten fünf Jahre regieren sollen. Die gewählten Politiker arbeiten im Berliner Abgeordnetenhaus. Für die Organisation der Wahl wurden die zwölf Berliner Bezirke in 78 Wahlkreise und etwa 2500 Wahlbezirke einteilt. In jedem Wahlbezirk wurde ein Wahllokal eingerichtet.
Mitte hat als Bezirk die Nummer 01 und besteht aus sieben Wahlkreisen. Im vierten Wahlkreis „Nördliches Moabit, Westhafen“ leben knapp 30000 Wahlberechtigte. An dieser Wahl haben fast 19000 davon teilgenommen , knapp 5000 per Brief.
Der Brüsseler Kiez nördlich vom Kanal gehört zum Wedding. In den Straßen rund um die Beuth-Hochschule wurden drei Wahllokale eingerichtet. Die Ernst-Schering-Schule, das Rathaus Wedding und die Schiller-Bibliothek. Die Wahlbeteiligung war im 425-Wahlbezirk am höchsten und im 428-Bezirk am geringsten. Im Wahlkreis 424, in der Gegend um das Virchow-Klinikum, kam die AfD auf 12,2%
Die Gegend zwischen den U-Bahnhöfen Birken – und Turmstrasse mit den Wahlbezirken 403 bis 413 und 417 wurde durch sechs Wahllokale betreut. Die meisten Stimmen wurden in der katholischen Schule St. Paulus abgegeben, dem Wahllokal für den Wahlbezirk 410.
In der Carl-Bolle-Schule im Wahlbezirk 405 wurden über 10% AfD-Stimmen ausgezählt. Die Kita in der Emdener Str. zählte im benachbarten Berzirk 407 sogar 11,7%.
Am Grundschulteil der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule konnten die Wähler aus den Bezirken 403, 404, 406 und 409 ihre Stimmen abgeben. Weitere Wahllokale waren das Rathaus Tiergarten am Mathilde-Jacob-Platz und das Wolfgang-Scheunemann-Haus in der Bredowstraße.
Im Kiez rund um den Stephanplatz wählten die Menschen in der Hedwig-Dohm-Schule und in der Bruno-Lösche-Bibliothek. Die Stimmabgabe für die Wahlbezirke 414, 419 und 422 erfolgte am Oberschschulteil der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule.
Hier wählten die Wähler der Bezirke 421 und 423 in der Kita Rathenower Str. , wo auch über 11% der Stimmen für die AfD gezählt wurden. Im Grünflächenamt des Wahlbezirks 418 haben 454 Menschen und ich unsere Stimmen abgegeben.
Wähen gehen – Vor dem Aufenthaltsraum im Grünflächenamt
Das Ergebnis der Landtagswahl im Wahbezirk 418 (Mitte 4, nördliches Moabit, Westhafen)
Moabiter Briefwähler
Die Briefwähler wurden in fünf Zonen unterteilt. Sie sprachen sich mehrheitlich für die Grünen aus (Zonen 14B, 14C und 14D). In der Huttenstraße, am Westhafen und rund um die JVA (Zonen 14A und 14E) lag die SPD vorne.
Zwischen den S-Bahnhöfen Wedding und Humboldhain, abseits der gewohnten Pfade, entdeckte ich einer Einladung folgend, die Wiesenburg.
Das Künstlerhaus ist ein ehemaliges Obdachlosenasyl aus dem Jahr 1896, steht unter Denkmalschutz und liegt direkt an der Panke. Auf der gegenüber liegenden Pankeseite wurde ein Radweg angelegt, den ich demnächst mal ausprobieren werde.
Die Geschichte der Wiesenburg
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Berliner Asyl Verein gegründet. Prominente Mitbegründer waren der Arzt Rudolf Virchow und die Industriellen Borsig und Bolle. Der Verein sammelte Spenden, kaufte ein Grundstück und beauftragte die Architekten Töbelmann und Schmock mit dem Bau des größten und modernsten Obdachlosenasyls der Welt. Die Berliner fanden schnell einen passenden Spitznamen – die Wiesenburg.
Zunächst konnten hier bis zu 700 Männer viermal im Monat kostenlos essen, baden, übernachten und Ihre Kleider waschen. Im Gegensatz zu den städtischen Asylen menschenwürdig und anonym. 1907 wurde eine Erweiterung für 400 Frauen und Kindern gebaut.
Im 1. Weltkrieges zog das Militär ein und nach dem Krieg hatten viele Stifter kein Geld mehr. Die Stadt finanzierte den Asylbetrieb zunächst, verpachtete aber das Gelände 1926 an die jüdische Gemeinde. Knapp 10 Jahre später wurde es von den Nazis enteignet. Sie ließen von Zwangsarbeitern Fahnen färben und Waffen bauen.
Am Ende des 2. Weltkrieges war die Wiesenburg großflächig zerstört. Wohnungslose Menschen zogen in das ehemalige Verwaltergebäude ein und übernahmen bis zum Jahr 2014 die Hausverwaltung. So wurde die Wiesenbug im Laufe der Zeit für Handwerker, Kleinbetriebe und Künstler geöffnet.
Weide an der Panke
Graffiti auf einer Backsteinmauer der WiesenburgMit Geranien bepflanzte Terrasse vor der WiesenburgDie blaue Tür ins Nirgendwo?Vor der WiesenburgSitzplatz vor der Wiesenburg
Das Haus gehört jetzt der DEGEWO, einer großen städtschen Wohnungsbausgesellschaft, die derzeit den Ausbau plant. Mal sehen, wann man hier die ersten schicken Lofts kaufen kann. 🙁
Ausführlichere Informationen über Vergangenheit und Zukunft der Wiesenburg könnt ihr in einem Artikel von Max Wolf nachlesen (Stand Februar 2016).
Der Verein benötigt Unterstützung und bittet um Spenden. Rettet die Wiesenburg vor der Zerstörung.